Campingplätze an der Adriaküste nahe Venedig wurden unter Wasser gesetzt, zahlreiche Bäume stürzten um. Mehrere Menschen wurden verletzt.
«Ich habe das Gewitter über dem Meer heranziehen sehen und bin zum Campingplatz gelaufen. Die Bäume um mich herum stürzten um, und einer traf eine 42-jährige Touristin», sagte ein Feuerwehrmann, der in dem Ort Jesolo Ferien machte, der Zeitung «Corriere della Sera» (Freitag).
Zusammen mit einem Arzt habe er am Donnerstag die Äste durchbrochen, bis die Frau befreit war. Die Verletzte hätten sie dann auf einem Surfbrett zum Strand transportiert, von wo aus sie mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen wurde.
Die Nachrichtenagentur Ansa hatte am Donnerstag von einer Schwerverletzten berichtet, die zuvor von einem Baum getroffen worden war - ob es sich bei ihr um dieselbe Frau handelte, blieb zunächst unklar.
Um die 50 Menschen hätten sich an die Unfallstellen der umliegenden Krankenhäuser gewandt, nachdem über die Orte Caorle, Jesolo und San Michele al Tagliamento an der Adriaküste eine Windhose gezogen war. Die Menschen waren von umherfliegenden Gegenständen getroffen worden. Die meisten seien leicht verletzt, berichtete Ansa.
In Portogruaro deckte der starke Wind einen Supermarkt ab, in Caorle wurden Unterkünfte und Strandbäder in Mitleidenschaft gezogen, wie «Corriere della Sera» berichtete. Die Schäden werden in der Region Venetien auf mehrere Millionen Euro geschätzt.
Unwetter wüteten am Donnerstag auch in der Region Friaul-Julisch Venetien, die an der Grenze zu Österreich und Slowenien liegt. Das Stromnetz brach zusammen, 70.000 Kunden waren betroffen, wie der Versorger e-distribuzione mitteilte. Rund 500 Techniker waren im Einsatz, am Freitagmorgen war ein Großteil der Haushalte wieder versorgt. 18.000 Kunden mussten allerdings noch ohne Strom ausharren.
Während die Feuerwehren im Norden wegen
Unwetterschäden im Einsatz waren, hielten bereits am Freitagvormittag mehr als 100 Wald- und Buschbrände in südlicheren Regionen die Kräfte auf Trab. Die Temperaturen mäßigten sich zum Wochenende hin aber auch dort. Hatte das Gesundheitsministerium in den vergangenen Tagen noch die höchste Hitzewarnstufe für mehr als ein Dutzend Städte verhängt, galt diese am Freitag nur noch für das sizilianische Catania und Bari in der Region Apulien.