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31.08.2014 | 15:26 | Wetterrückblick August 2014 

Österreich: Wetterrückblick August 2014

Wien - Der August 2014 brachte kaum sommerliches Wetter. Die Sonne zeigte sich um 19 Prozent weniger als im vieljährigen Mittel. Das ergibt den trübsten August seit 2006 und die vierzehnt-niedrigste August-Sonnenscheindauer seit Beginn der Sonnenscheinmessungen im Jahr 1884.

Wetter in Österreich August 2014
(c) proplanta
Der Niederschlag war im Großteil Österreichs im Bereich der klimatologischen Mittelwerte. „Stellenweise gab es aber überdurchschnittlich viel Regen", sagt Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, „zum Beispiel war es vom östlichen Waldviertel über das Weinviertel bis ins Burgenland um 25 bis 100 Prozent zu nass, in Hohenau an der March sogar um 210 Prozent. Von den Zillertaler Alpen bis zum Oberen Murtal und in Osttirol, in Südkärnten sowie vom Innviertel bis zum Salzkammergut fiel um 25 bis 75 Prozent mehr Niederschlag als im Mittel."

Die Temperatur lag österreichweit gesehen um 1,1 °C unter dem klimatologischen Mittel. Es war somit der kühlste August seit dem Jahr 2006. Verantwortlich dafür war vor allem das ungewöhnlich kühle Wetter in der zweiten August-Hälfte.

Der August 2014 im Detail



Temperatur



Der dritte und letzte Sommermonat brachte wenig stabile Schönwetterphasen. Daher war der August 2014 bundesweit um 1,1 °C kälter als das klimatologische Mittel. Der August ist somit der kälteste seit dem Jahr 2006. In den hochalpinen Regionen war die Abweichung mit minus 1,5 °C am größten. In den meisten anderen Landesteilen lag die Abweichung zwischen minus 1,5 und minus 0,5 °C. Bis zum 11. August lag die Lufttemperatur in Österreich noch nahe am Mittelwert oder knapp darüber. Ab dann blieb die Lufttemperatur durchgehend unter den klimatologischen Mittelwerten.

Extremwerte der Lufttemperatur (August 2014)
(Wetterstation - Temperatur - Datum)

höchste Lufttemperatur: Wolkersdorf (N, 185 m), 32,5 °C, 9.8.2014
tiefste Lufttemperatur: Brunnenkogel (T, 3.437 m), -7,7 °C, 17.8.2014
tiefste Lufttemperatur, bewohnter Ort: Seefeld (T, 1182 m), 0,3 °C, 25.8.2014
tiefste Lufttemperatur, unter 1.000 m: Ehrwald (T, 982 m), 1,1 °C, 25.8.2014

Minima und Maxima der mittleren Lufttemperatur (August 2014)
(Wetterstation - Monatsmittel - Abweichung zum Mittel 1981-2010)

relativ kältester Ort: Rudolfshütte (S, 2317 m), 6,0 °C, -2,1 °C
relativ wärmster Ort: Waidhofen/Ybbs (N, 365 m), 17,6 °C, -0,1 °C
absolut kältester Ort: Brunnenkogel (T, 3437 m), 0,0 °C, k.A.
absolut kältester bewohnte Ort: Obergurgl (T, 1942 m), 8,9 °C, -1,6 °C
absolut kältester Ort unter 1.000 m: Saalbach (S, 975 m), 13,3 °C, -1,5 °C
absolut wärmster Ort: Wien Zentrum (W, 177 m), 20,2 °C, -1,5 °C
absolut wärmster nicht urbane Ort: Podersdorf (B, 116 m), 19,9 °C, k.A.

Niederschlag



Weite Teile des Landes weisen eine dem klimatologischen Mittel entsprechende Augustniederschlagsmenge auf. Im Flächenmittel summierte sich über Österreich um 15 Prozent mehr Niederschlag. Vom östlichen Waldviertel über das Weinviertel bis ins Burgenland gab es jedoch um 25 bis 100 Prozent mehr Niederschlag.

In Hohenau an der March erreichte der Niederschlagsüberschuss zum klimatologischen Mittel mit 155 mm sogar 210 Prozent. Von den Zillertaler Alpen bis zum Oberen Murtal und in Osttirol, in Südkärnten sowie im Innviertel bis zum Salzkammergut fiel ebenfalls 25 bis 75 Prozent mehr Niederschlag. Niederschlagdefizite von rund 25 Prozent wurden punktuell in Vorarlberg, Nordtirol, Oberösterreich, Niederösterreich und der Steiermark gemessen.

Minima und Maxima des Niederschlags (August 2014)
(Wetterstation - Monatssumme - Abweichung zum Mittel 1981-2010)

relativ nassester Ort: Hohenau/March (N, 154 m), 155 mm, +210 %
relativ trockenster Ort: Mürzzuschlag (ST, 705 m), 100 mm, -27 %
absolut nassester Ort: Rudolfshütte (S, 2317 m), 330 mm, +20 %
absolut trockenster Ort: Brunn/Gebirge (N, 291 m), 65 mm, k.A.

Sonne



Die Sonne kam im August 2014, verglichen mit dem Mittel 1981-2010, um 19 Prozent kürzer zum Vorschein. Somit ist das die geringste Sonnenscheindauer in einem August seit dem Jahr 2006 und die vierzehntniedrigste seit dem Aufzeichnungsbeginn der Sonnenscheindauer im Jahr 1884. Die Defizite von 10 bis 30 Prozent verteilten sich relativ gleichmäßig über das gesamte Bundesgebiet. Im Pongau und im nördlichen Mühl- und Waldviertel lagen die negativen Abweichungen mit 30 bis 35 Prozent noch etwa tiefer.

Minima und Maxima der Sonnenscheindauer (August 2014)
(Wetterstation - Augustsumme - Abweichung zum Mittel 1981-2010)

relativ sonnenreichster Ort: Friesach (K, 640 m), 185 h, -3 %
relativ sonnenärmster Ort: Sonnblick (S, 3109 m), 100 h, -37 %
absolut sonnenreichster Ort: Andau (B, 118 m), 240 h, k.A. 
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