«Insgesamt hat der Orkan rund 2,7 Millionen Kubikmeter Holz in den von uns betreuten Wäldern auf den Boden geworfen», sagte Michael Gerst, Leiter des Landesbetriebs Hessen Forst am Donnerstag in Kassel. Das ist mehr als die Hälfte der Holzmenge, die jedes Jahr im Wald geerntet wird.
Sommerdürre und
Borkenkäfer hätten die Schäden noch erheblich verstärkt. Die
Förster befürchten, dass die
Schädlinge auch in diesem Jahr zu einem großen Problem werden.
Der Orkan hatte vor einem Jahr vor allem in nordhessischen Wäldern gewütet. Umgerissen wurden hauptsächlich Fichten und andere Nadelbäume. Zwar seien die meisten Flächen inzwischen freigeräumt und das Holz zu großen Teilen abtransportiert. Doch die Preise haben sich bis heute nicht erholt. Für
Fichte gibt es nur rund die Hälfte des Geldes.
«Um den
Holzmarkt zu entlasten, haben wir im vergangenen Januar sofort die Frischholzernte für Nadelholz im gesamten Staatswald gestoppt, damit zunächst die umgeworfenen Bäume genutzt werden konnten», sagte Gerst. Zudem seien große Holzmengen eingelagert worden.
Deswegen will Hessen Forst auch in diesem Jahr weniger Nadelholz ernten. «Nur so haben wir eine Chance, die uns wichtige Balance zwischen dem Holzzuwachs und einer nachhaltigen Nutzung wieder herzustellen», sagte Gerst. Dabei setze man vor allem auf eine natürliche Erholung des Waldes. Wo erforderlich, werden man jedoch spätestens ab Herbst Forstkulturen aus
Mischwald anlegen.
Die geschwächten Bäume waren schon im vergangenen Sommer leichte Beute für Borkenkäfer. Die Schädlinge könnten in diesem Jahr erneut zum Problem werden. Nur ein richtig kalter Winter kann den Käfernachwuchs dezimieren. Doch darauf will sich Hessen Forst nicht verlassen: «Wir als Förster gehen davon aus, dass es im Frühling richtig losgeht mit den Borkenkäfern.»