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02.04.2019 | 00:18 | Umweltbelastung 

Ostsee durch Dünge- und Pflanzenschutzmittel stark belastet

Schwerin - Durchschnittlich 10.000 Tonnen Stickstoff und 290 Tonnen Phosphor gelangen jedes Jahr aus Mecklenburg-Vorpommern in die Ostsee.

Belastung Ostsee
(c) proplanta
«Wir arbeiten hart daran, dass weniger Düngemittel und Pflanzenschutzmittel aus der Landwirtschaft in die Gewässer gelangen», sagte Umweltminister Till Backhaus (SPD) am Montag in Schwerin anlässlich der Übernahme des Vorsitzes der Arbeitsgemeinschaft des Bundes und der Küstenländer zum Schutz der Nord- und Ostsee (Blano). «Jeder Einzelne sollte dies aber auch in seinem eigenen Garten beherzigen.» Mecklenburg-Vorpommern übernimmt den Vorsitz der Arbeitsgruppe für zwei Jahre.

Jeder könne mithelfen, die Ostsee wieder in einen guten Zustand zu versetzen, sagte Backhaus. So gehörten Medikamentenreste nicht in die Toilette, sondern höchstens in den Restmüll. Wenn möglich, sollten sie zurück in die Apotheke gegeben werden.

Außerdem sei es wichtig, Plastikmüll zu vermeiden. «Der Großteil des Mülls an und in der gesamten deutschen Ostsee besteht aus Plastik», erklärte Backhaus. Strandmüll bestehe neben den größeren Fundstücken zu 30 Prozent aus kleinen Plastikteilen, wie Kunststoffbruchstücken und Folienfetzen. Allein neun Prozent des Strandmülls seien Zigarettenstummel. Plastikdeckel und -verschlüsse von Getränkeflaschen folgten mit 6,4 Prozent. Dies habe das seit 2012 laufende Spülsaum-Monitoring des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie ergeben.

Müll an und in der Ostsee gilt als Gefahr für Seevögel, Fische und andere Meerestiere, die Plastikteile mit ihrer natürlichen Nahrung verwechseln oder sich im Müll verheddern. «Reichert sich die Ostsee mit Mikroplastik an und wird von Meeresorganismen aufgenommen, so gelangt es darüber auch in die menschliche Nahrungskette», mahnte der Minister. Hinzu kämen Schäden an der Fischereiausrüstung oder Schiffen und hohe Kosten für die Strandreinigung.
dpa/mv
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