Nach einem trockenen ersten Halbjahr gießt es dank Tief «Michaela» wie aus Eimern. So richtig schön werden auch die nächsten Tage nicht. Mancherorts regnete es innerhalb von 24 Stunden mehr als sonst im ganzen Monat.
Tief «Michaela» bringt Regenmassen - über 100 Liter in 24 Stunden
Den meisten Regen bekam der Bayerische Wald ab: In Lindberg-Buchenau seien von Dienstag- bis Mittwochmorgen 103,2 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, sagte Meterologe Tobias Reinartz vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. Betroffen war auch die Mitte Deutschlands: Im Thüringer Wald und im Erzgebirge registrierte der
DWD über 80 Liter Regen pro Quadratmeter.
Das Juli-Monatssoll für Deutschland liegt bei 78 Litern pro Quadratmeter. Im ersten Halbjahr hatte es viel zu wenig geregnet - außer dem Mai waren alle Monate seit Januar zu trocken. Zwar hört der Dauerregen am Donnerstag auf, aber «es bleibt unbeständig», sagte Meteorologe Reinartz. Das heißt auch in den nächsten Tagen Schauer und Gewitter, wenn auch nicht flächendeckend.
Mähdrescher pausieren
Von der
Wintergerste sei NRW-weit etwa ein Drittel geerntet, sagte Bernhard Rüb, der Sprecher der
Landwirtschaftskammer, am Mittwoch. «Alles andere steht noch», sagte er. «Korn und Halme müssen abtrocknen, damit sie geerntet und gelagert werden können.»
Der Weizen, die Hauptgetreideart in Nordrhein-Westfalen, sei zwar oft schon gelb, doch fehlten noch ein paar trockene Tage zur Reife. Bei anhaltendem Regen bestehe die Gefahr, dass der Weizen auf den Feldern umkippt und nur schwer geerntet werden kann.
Ansonsten seien die Aussichten mit Blick auf die voraussichtliche Erntemenge und Qualität gut, sagte der Sprecher. «Die Mähdrescher stehen in den Startlöchern.» In Nordrhein-Westfalen wird auf etwa der Hälfte der Ackerfläche Getreide angebaut. (dpa)