Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
03.03.2009 | 04:19 | Gesetzgebung 

Russland verbietet Jagd auf Robbenbabys per Gesetz

Moskau - Nach jahrelangen Protesten von Tierschützern hat Russland das Abschlachten von bis zu drei Wochen alten Robbenbabys im Weißen Meer per Gesetz verboten.

Robbenjagd-Verbot
(c) Oleg Golovnev - fotolia.com
«Das ist ein blutiges Gewerbe, und es ist klar, das es hätte längst verboten werden sollen», sagte Regierungschef Wladimir Putin nach Angaben der Zeitung «Nowaja Gaseta» (Montag) bei einer Kabinettssitzung. Russland werde das Verbot ausweiten, um auch bis zu einem Jahr alte Sattelrobben zu schützen. Es gebe Hoffnung, dass vom nächsten Jahr an kein Robbenbaby mehr durch die Knüppel von Menschen sterbe, hieß es. Robbenfelle sind bei der Herstellung von Pelzen begehrt. Tierschutzorganisationen lobten das Verbot als ersten guten Schritt.

Laut Medien in Moskau gibt die russische Regierung zunächst 48 Millionen Rubel (1 Million Euro) aus, um für die betroffenen Robbenfänger ein Programm für alternative Einkommensquellen zu schaffen. Die Umweltorganisation WWF Russland wies darauf hin, dass zur Eindämmung der Robbenjagd vor allem ein internationales Handelsverbot nötig wäre. Der russische WWF-Experte Wassili Spiridonow beklagte zudem, dass immer mehr der anfangs schwimmunfähigen Robbenbabys vom Ertrinken bedroht seien, weil der verstärkte Schiffsverkehr Eisflächen in der Region zerstöre. Hier müsse der russische Verkehrsminister tätig werden.

Die Verwaltungen der Robbenfanggebiete in Archangelsk, Murmansk und Karelien stehen seit Jahren in der Kritik. Das Ende Februar verfügte Verbot ist Teil der neuen Fischereiverordnung für die Region. 2008 hatte die russische Regierung das Töten von 137 000 Jungrobben erlaubt. Das entsprach laut dem Internationalen Tierschutz-Fonds (IFAW) fast dem Nachwuchs. Der IFAW setzt sich auch für ein Ende der Robbenjagd in Kanada und in anderen Ländern der Welt ein. Die Jagd auf die Meeressäuger beginnt traditionell im März. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Agrarimporte Chinas - Kräftiges Plus für Russland

 Union für EU-Importverbot für Agrarprodukte aus Russland

 Kleinere Getreideernte in Russland erwartet

 Litauen dringt auf mehr Zölle für russische Lebensmittelimporte

 US-Finanzministerin warnt Chinas Firmen vor Handel für Moskaus Krieg

  Kommentierte Artikel

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet