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24.08.2014 | 13:25 | Wölfe in Deutschland 

Schafhalter wappnen sich gegen Wolfsangriffe

Bad Sassendorf - Der Wolf kommt zurück. Bald auch in Nordrhein-Westfalen. Damit rechnen zumindest die Schafhalter. Sie wollen gerüstet sein.

Schafe vor Wölfen schützen
(c) proplanta
Die Schafhalter in Nordrhein-Westfalen wappnen sich mit einem Notfallset gegen mögliche Übergriffe durch Wölfe.

Das Set stehe seit wenigen Wochen allen Haltern in NRW kostenlos zur Verfügung, sagte die Vorsitzende des Schafzuchtverbandes Nordrhein-Westfalen, Ortrun Humpert, der Nachrichtenagentur dpa.

Das Notfallset enthält unter anderem einen Elektrozaun und eine Fotofalle. Besteht der Verdacht, dass ein Wolf eine Herde angegriffen hat, können Halter ihre Weide damit schützen.

So soll ein nochmaliger Angriff verhindert werden. Angeschafft hat die Ausrüstung das Land Nordrhein-Westfalen. Wolf-Notfallsets gibt es bereits auch schon in den Bundesländern Sachsen und Sachsen-Anhalt.

Der Wolf bereite den Schafzüchtern Sorgen, sagte Humpert. «Wir gehen davon aus, dass wir innerhalb der nächsten zwei Jahre Wölfe in NRW haben werden», schilderte die Verbandschefin. Bisher hätten die Halter dafür sorgen müssen, dass die Schafe nicht ausbrechen.

«Jetzt müssen wir aufpassen, dass niemand an die Tiere ran kann», sagte Humpert. Das Notfallset sei aber keine Dauerlösung. Langfristig müssten übersprungsichere Elektrozäune installiert werden. Für größere Herden kämen auch Herdenschutzhunde in Betracht, sagte sie.

Der Schafzuchtverband Nordrhein-Westfalen mit Sitz in Bad Sassendorf hofft bei den Kosten auf Unterstützung durch die Politik. «Die Gesellschaft möchte den Wolf», sagte Humpert. Schafe seien jedoch am ehesten von dessen Rückkehr betroffen, «Das Reh kann weglaufen, das Schaf kommt nur bis zum nächsten Zaun», verdeutlichte Humpert. «Damit präsentieren wir dem Wolf sein Futter auf dem Präsentierteller.» Schafe leisteten auf der anderen Seite einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung bedrohter Tierarten und der Landschaftspflege.

Im Schafzuchtverband Nordrhein-Westfalen haben sich nach dessen Angaben etwa 2200 in NRW ansässige Schafhalter zusammengeschlossen. (dpa)
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