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23.11.2022 | 01:42 | Problemwölfe 

Schafzüchter fordern Gegenmaßnahmen gegen Wolfangriffe

Rostock / Schwerin - Die Schaf- und Ziegenhalter in Mecklenburg-Vorpommern fordern angesichts der weiteren Ausbreitung von Wölfen mehr wirksame Gegenmaßnahmen.

Wölfe in Mecklenburg-Vorpommern
Schaf- und Ziegenhalter im Nordosten leiden stark unter Wolfsattacken, die Zahl der Raubtiere ist derweil weiter gestiegen. Nun fordern die Betroffenen wirklich wirksame Gegenmaßnahmen. (c) natureguy - fotolia.com
So müssten Wölfe, die mehrfach Nutztiere anfallen, auch getötet werden, hieß es in einer Stellungnahme des Landesschaf- und -ziegenzuchtverbandes vom Montag. Das EU-Recht biete diese Möglichkeit, die aber im Nordosten bisher nicht durchgesetzt worden sei.

Nach einer Statistik des Landesagrarministeriums waren bis Ende September trotz Schutzmaßnahmen wie Elektrozäunen bereits 343 Schafe, Kälber und andere Nutztiere durch die Raubtiere getötet oder schwer verletzt worden. Das ist der bisher zweithöchste Wert eines Jahres im Nordosten.

Nach Angaben des Schweriner Ministeriums leben 18 Wolfsrudel im Nordosten, drei mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der Wolfspaare sei von zwei auf sechs, die der sesshaften Einzelwölfe von drei auf vier gestiegen. Es stelle sich die Frage, wie Schaf- und Ziegenhalter ihre Tiere überhaupt wirksam vor Angriffen der Wölfe schützen könnten, sagte die Vorsitzende des Landesverbandes, Susanne Petersen.

Arbeitswirtschaftlich und emotional seien selbst schlagkräftige Betriebe über ihre Grenzen hinaus belastet. Beweidetes Grünland müsse als einzigartiges und unersetzbares Ökosystem mit immenser Artenvielfalt betrachtet werden. Dieser Lebensraum sei ohne Weidetiere nicht zu erhalten.

Insofern sei es fahrlässig, diesen Lebensraum der uneingeschränkten Vermehrung einer einzigen Art - dem Wolf - zu opfern. Wegen der immer noch strengen Wolfsschutzregeln sei eine echte Koexistenz nicht möglich. Als Besonderheit wurden 2022 2 Wölfe registriert, auf die allein 15 der insgesamt knapp 70 Attacken zurückgehen.

So konnte nachgewiesen werden, dass das Tier mit der Bezeichnung GW 1532 für acht Vorfälle im Kreis Ludwigslust-Parchim verantwortlich war, der Wolf war schon 2021 mehrfach aufgefallen. Der Wolf GW 2574 ist nachgewiesenermaßen für sieben Vorfälle in den Landkreisen Ludwigslust-Parchim und Rostock verantwortlich. Dabei traf es zweimal jeweils 29 Schafe auf einmal.

Für beide Tiere gab es Anträge auf «Entnahme», wie es vom Ministeriums hieß. Zum Abschuss kam es aber nicht, da die Wölfe nach ihren letzten Nutztierangriffen nicht mehr aufgespürt werden konnten.

Wolfsichtungen



dpa/mv
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