(c) pixelio Die Loki Schmidt Stiftung wollte damit die Aufmerksamkeit auf eine außergewöhnliche Pflanze lenken, deren Bestand in Deutschland stark gefährdet sei. Ursache für das Verschwinden in der Natur seien vor allem Trockenlegungen von Wiesen und Niedermooren, teilte die Stiftung am Donnerstag mit. Obwohl es kaum noch Wildstandorte gebe, werde die Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica) vielen Menschen bekannt vorkommen, weil sie heute eine beliebte Zierpflanze in vielen Gärten sei, sagte Loki Schmidt, Ehefrau von Ex-Kanzler Helmut Schmidt bei der Vorstellung der neuen Blume des Jahres.
«Die Wildform kommt nur auf feuchten Wiesen und Wasserrändern vor. Es gibt aber von dieser reizvollen Pflanze zahlreiche gezüchtete Sorten, die in kahlen, auch auf trockenen Böden wachsen», betonte die Naturschützerin. Sie selbst habe vor Jahren in ihrem Garten die Schwertlilie um einen rotblättrigen, japanischen Ahorn gepflanzt. Die Blüte, die von Hummeln bestäubt werde, öffne sich von Mai bis Juni. Die Blume des Jahres 2010 wird schon seit dem 16. Jahrhundert kultiviert. Bereits 1977 schrieb Loki Schmidt über die Sibirische Schwertlilie: «Diese schöne grazile Iris habe ich leider noch nie als Wildpflanze gesehen. Dafür kann ich sie jedes Jahr im Mai in üppiger Fülle in meinem Garten genießen. Ich freue mich an den schlanken, manchmal fast ein Meter hohen Pflanzen mit ihren grasartigen Blättern.» Fast wie ein tropischer Schmetterling schwebe zur Blütezeit eine «Symphonie in Blau» über den zarten Blättern, schwärmte Schmidt.
In Europa gab es bereits stilisierte Iris-Abbildungen in der minoischen Zeit (3000 bis 1200 v. Chr.) auf Kreta, später zierte die Iris auch römische Mosaik-Fußböden. Insbesondere in der Malerei gab es zur Barockzeit in Deutschland geradezu eine Hochblüte der Pflanzendarstellung. Dabei war die Sibirische Schwertlilie besonders beliebt. (dpa)
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