Betroffen waren am Dienstag vor allem das Ruhrgebiet, das Bergische Land und das Siegerland, wie aus Daten des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz hervorgeht. In der Innenstadt von Altena (Märkischer Kreis) setzte die Lenne einige Straßen und einen Parkplatz unter Wasser. In Hattingen (Ennepe-Ruhr-Kreis) mussten Menschen mit Gummistiefeln durch überflutete Einfahrten zu ihren Wohnungen waten.
In Hattingen zeigten die Messstände 618 Kubikmeter Wasser pro Sekunde an, wie der Ruhrverbandssprecher Markus Rüdel mitteilte. Der durchschnittliche Hochwasserwert liege bei 560 Kubikmeter pro Sekunde: «Das ist also kein sehr dramatisches Hochwasser», sagte Rüdel. In den drei Tagen zuvor waren nach Angaben des Verbands in einigen Ruhrregionen bis zu 100 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. An der Bevertalsperre im Oberbergischen Kreis waren laut Wupperverband 88 Liter gemessen worden.
An einigen Stellen der Wupper im Bergischen Land zeigten die Pegel am Dienstag noch über 70 Kubikmeter Wasser pro Sekunde an. «Ab 50 müssen wir die zuständigen Behörden informieren», sagte eine Sprecherin des Wupperverbandes. Das Mündungsgebiet zwischen Sieg und Rhein bei Bonn war am Dienstag vollständig von Wasser bedeckt. Die Sieg war nach Schätzungen auf die vierfache Größe angestiegen.
Die zahlreichen Talsperren im Ruhrgebiet verhinderten, dass die Wasserstände noch höher ausfielen, sagte Rüdel. Sie seien für die Herausforderungen gut gerüstet. Auch im Bergischen Land habe man begonnen, das Regenwasser in die Wuppertalsperre zu leiten und einzustauen. «Wir halten für solche Fälle in unseren Talsperren stets große Speicherkapazitäten frei», sagte die Sprecherin.
Der Rheinpegel stieg aufgrund der Regenfälle hingegen nicht dramatisch an. Von
Hochwasser lasse sich nicht sprechen, sagte ein Sprecher des Duisburger Wasser- und Schifffahrtsamts: «Die Pegelstände liegen deutlich unter einem mittleren Hochwasserwert».
Die zuständigen Verbände rechnen damit, dass sich die Lage wieder entspannt. «Für Mittwoch und Donnerstag ist bei uns kein Regen mehr angekündigt», sagte Ruhrverbandssprecher Rüdel.