Meist ist dann der Kühlschrank Retter in der Not. Rehe und andere Pflanzenfresser verspüren im Frühjahr ein Verlangen auf Salziges und finden, Winterdienst sei dank, genug davon am Straßenrand. Mit dem anstehenden Fellwechsel, baldigen Geburten und Geweihaufbau wächst nämlich bei den Pflanzenfressern der Bedarf an Mineralien. Zudem locken nach dem harten Winter die ersten grünen Triebe, die lange Fastenzeit ist vorbei. Und so halten sich Rehe vermehrt in Fahrbahnnähe auf oder wechseln über die Straße. Ein erhöhtes Risiko für Tier und Mensch, so informiert der Deutsche Jagdschutz-Verband (DJV). Umsichtige Fahrweise ist deshalb jetzt besonders wichtig.
Durchschnittlich bringen die Winterdienste rund 1,8 Millionen Tonnen Streusalz im Jahr auf deutschen Straßen aus, nach den vergangenen Monaten ist die Tendenz steigend - ein wahrer Leckerbissen für Reh, Schwein und Co. Im Regelfall decken die Tiere ihren Mineralienbedarf über die als Unkraut verschrienen Wildkräuter. Von Menschen angebaute Feldfrüchte sind weniger attraktiv für Wild, so dass es mancherorts zu Mineralmangel kommen kann. Während der Vegetationsperioden bringen Jäger von daher verstärkt Salzlecksteine im Wald an, um eine passende Mineralversorgung des Wildes zu sichern.
Bei Verkehrsunfällen sterben jährlich allein 200.000 Rehe - also alle 2,5 Minuten eines. Bedingt durch die verstärkte Aktivität der Pflanzenfresser steigt die Zahl der Kollisionen im Frühjahr regelmäßig an. Insbesondere in den Dämmerungsphasen sollten Autofahrer vorsichtig fahren und auf Waldstraßen sowie bei Übergängen zwischen Wald und Feld aufmerksam sein - dies sind beliebte Wildwechselorte. Bereits bei einem Zusammenstoß mit einem Fahrzeug von 60 Stundenkilometern beträgt das Aufprallgewicht das 25-fache des Körpergewichts. Da mutiert das Reh ganz schnell zum Büffel. (DJV)
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