Davon betroffen waren nicht nur einige Fastnachtsumzüge, die abgesagt wurden, auch beim
Betrieb am Frankfurter Flughafen gab es Einschränkungen, wie eine Sprecherin der Deutschen Flugsicherung (DFS) sagte. Die Anzahl der Landungen pro Stunde wurde am Vormittag von 60 auf 44 gesenkt. Zuvor waren wegen des Sturms kurzzeitig gar keine Landungen möglich gewesen. Es habe auch mehrere sogenannte Durchstarter gegeben, Flugzeuge also, die den Landeanflug abbrechen und durchstarten mussten. Ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport berichtete von Verspätungen und Flugausfällen.
Auch auf Straßen und Baustellen ging es stürmisch zu. Die Polizeisprecher berichteten vielerorts von umgestürzten Bäumen, Bauzäunen und Motorrädern, herabgefallenen Dachziegeln oder umherfliegenden Schildern und Mülltonnen. Auf einer Baustelle in Lorsch (Kreis Bergstraße) wurde eine gerade fertiggestellte Mauer umgeweht und ein 48-jähriger Arbeiter schwer verletzt.
Auf der Bundesstraße 486 bei Langen (Kreis Offenbach) hatten eine 28-jährige Mutter und ihr sieben Monate altes Baby Glück, als ein Baum direkt vor ihrem Auto auf die Straße fiel. Bei dem folgenden Aufprall blieben beide unverletzt, wurden aber vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht.
In Frankfurt musste die Feuerwehr seit dem Morgen zu rund 40 Einsätzen ausrücken. Während eines Einsatzes an einem beschädigten Flachdach musste dabei etwa die vielbefahrene Hanauer Landstraße stadteinwärts vorübergehend gesperrt werden, wie die Feuerwehr mitteilte.
Auf der Bundesstraße 83 in Nordhessen wurde zwischen Grebenstein und Hofgeismar der Anhänger eines Lastwagens von einer Sturmböe umgeworfen. Der Fahrer blieb laut Polizei unverletzt.
In Darmstadt zählte die Feuerwehr ebenfalls zahlreiche Einsätze. Die Rettungskräfte mussten sich laut Mitteilung unter anderem um ein eingestürztes Baugerüst und gelockerte Fassadenteile kümmern. Die Polizei in Wiesbaden berichtete neben zahlreichen anderen Einsätzen von einer auf ein Nachbarhaus gefallenen Birke sowie von einer mobilen Toilette, die am ICE-Bahnhof Limburg umgeweht wurde.
Wie die Deutsche Bahn mitteilte, kam es durch das stürmische Wetter auch in Hessen zu Einschränkungen im Schienenverkehr. Im Rhein-Main-Gebiet waren unter anderem die S-Bahn-Linien 3 und 9 sowie mehrere Regionalbahn-Linien betroffen.
In Spitzenzeiten wurden in Hessen Windgeschwindigkeiten von bis zu 110 km/h in Gießen oder 102 km/h in Eschwege gemessen, wie Lars Kirchhübel vom Deutschen Wetterdienst (
DWD) sagte. Das ganze Bundesland habe das
Sturmtief mit einer generellen
Windstärke von 8 bis 9 zu spüren bekommen. «Bei Gewitter sind die Geschwindigkeiten dann weiter nach oben geschossen», sagte der Meteorologe.
Der Hessische Waldbesitzerverband warnte die Menschen in einer Mitteilung davor, am Montag sowie den nächsten Tagen die
Wälder zu betreten. Bäume würden bei einem Sturm oft nur angeschoben und fielen erst Tage später um, auch Äste könnten noch herunterfallen.