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06.03.2011 | 05:25 | Wassermanagement 

Syrien: Wasser - Kostbar wie Öl

Bonn/Eschborn - In Syrien ist Wasser eine wertvolle Ressource, ebenso kostbar wie Öl. Mangels Regen und wegen des zunehmenden Verbrauchs sinkt der Grundwasserspiegel.

Dürre
Eine weitere Herausforderung ist die Wasserverschmutzung, die etwa ein Drittel aller Krankheiten verursacht.

Neben Klimaveränderungen, dem Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum in den Großstädten Damaskus und Aleppo sind auch Schwächen im Management der Wasserversorger für die Probleme mitverantwortlich. Die syrische Regierung stellt sich den Aufgaben. Unterstützung erhält sie dabei von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, der KfW Entwicklungsbank und der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR). Diese helfen seit 2005 im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung bei der Modernisierung des Wassersektors in Syrien.

In Al-Tal nahe bei Damaskus hat sich bereits einiges verbessert. Rana Diab arbeitet in der dortigen Wasserbehörde. Sie ist froh über die neuen Arbeitsmethoden: „Wir sind jetzt viel effizienter“, erzählt sie und erinnert sich daran, wie ihre Arbeit vorher ablief. „Die Kunden standen in langen Schlangen am Schalter und wir mussten die Rechnungen aus einem Papierstapel heraussuchen.“ Die Abrechnungen waren oft fehlerhaft, wodurch Einnahmen verloren gingen. Kein Wunder, dass Mittel für Investitionen in das Leitungsnetz fehlten. Heute werden die Verbrauchsdaten elektronisch erfasst und verarbeitet. „Wir geben bei der Abrechnung einfach den Namen des Kunden in unser Computerprogramm ein, drucken die Rechnung aus und können Fragen sofort beantworten.“

Die Städte Sheikh Massoud und Achrafiye bei Aleppo waren Vorreiter bei der Erfassung ihrer Wasserleitungen mithilfe eines Geoinformationssystems (GIS). Da es keine Straßennamen in Syrien gibt, erhielten die Haushalte GIS-Adressen. Wenn Schäden an einer Wasserleitung gemeldet werden, können die Techniker den Ort schnell lokalisieren und Abhilfe schaffen.

Eine der Herausforderungen ist die Kostendeckung. „Heute haben wir gut ausgebildete kaufmännische Mitarbeiter und Manager, die daran arbeiten, die Verwaltungskosten niedrig zu halten“, erklärt Youssef-al-Yathaki vom staatlichen Wasserversorger in Damaskus. Dessen Mitarbeiter haben sich mithilfe der GIZ weitergebildet - in „Trainings on the job“ des Entwicklungsdienstes oder in einjährigen Weiterbildungen, zu denen auch Besuche bei deutschen Wasserversorgern gehörten. Außerdem wurden die Wasserpreise erhöht, vor allem für Großverbraucher wie zum Beispiel Unternehmen. Haushalte mit niedrigem Einkommen zahlen weiterhin einen niedrigen Preis. Dass sich das Wassersparen nicht nur finanziell lohnt, sondern dazu beiträgt, die langfristige Wasserversorgung des Landes sicherzustellen, ist das Thema einer vom Entwicklungsdienst der GIZ unterstützten Kampagne mit Malwettbewerben für Kinder, Filmen und Informationsveranstaltungen.

Auch beim Abwassermanagement ist Know-how aus Deutschland gefragt. In einer Entwicklungspartnerschaft mit einem deutschen Unternehmen  entstand in dem syrischen Ort Jdeidet Yabous eine Pflanzenkläranlage – eine moderne, ökologische Variante, Abwasser zu klären und für die Bewässerung der Felder zu nutzen. (giz)
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