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14.07.2010 | 19:00 | Tornado-Alarm  

Tornados können überall entstehen

Köln - Tornado-Alarm in Deutschland.

Tornado
(c) yaha vibe - fotolia.com
Bereits am Montag verwüstete ein Wirbelsturm Helgoland. Doch wie entstehen diese Wetterphänomene und wie gefährlich sind sie? Unwetter-Experte Andreas Wagner vom Wetterdienst Meteomedia gibt Auskunft.


Wie entsteht ein Tornado?

Wagner: «Für die Entstehung eines Tornados sind bestimmte Voraussetzungen notwendig. Zum einen müssen Schauer- oder Gewitterwolken besonders hoch in der Atmosphäre hängen. Zusätzlich steigt die Tornadogefahr, wenn Winde in unterschiedlichen Höhen aus unterschiedlichen Richtungen kommen. Dann kann die Gewitterwolke in Rotation geraten und sich ein Wirbelrüssel - ähnlich wie beim Strudel in der Badewanne - aus der Wolke bilden.»


Wie groß ist die Gefahr, die von Tornados ausgeht?

Wagner: «Tornados werden in fünf Stufen auf der sogenannten 'Fujita- Skala' eingeteilt. In Deutschland treten meist nur Tornados der ersten beiden Stufen mit Windgeschwindigkeiten von 63 bis 184 Stundenkilometern auf. Zum Vergleich: In den USA kommt es teilweise zu Tornados der Stufe 5 mit Windgeschwindigkeiten zwischen 400 bis 500 Stundenkilometern. Da die Wirbelstürme in ihrem Inneren einen großen Unterdruck erzeugen, können Gegenstände wie Steine, Dachziegel oder Äste - quasi alles was nicht niet- und nagelfest ist - wie Geschosse durch die Luft geschleudert werden. Menschen, die einen Tornado sehen, sollten deshalb am besten Schutz in Gebäuden, Tiefgaragen oder Kellern suchen.»


Wie lange dauert die Gefahr noch an?


Wagner: «Tornados können das ganze Jahr überall in Deutschland entstehen, wenn die Wetter-Voraussetzungen gegeben sind. In diesem Jahr gab es in Deutschland schon fünf bestätigte Tornados und 33 Verdachtsfälle. Durchschnittlich gibt es im Jahr zwischen 20 und 30 Tornados in Deutschland. Der subjektive Eindruck, dass Tornados immer häufiger werden, entsteht vor allem durch die aufmerksamere Beobachtung und die Nutzung von Handy- und Digitalkameras. Viele Tornados lassen sich erst im Nachhinein durch Auswertung der Schäden bestätigen. Indizien sind zum Beispiel umgeknickte Bäume, die wie Mikado-Stäbchen in verschiedenen Richtungen übereinanderliegen oder Trümmerteile, die in Gebäude eingeschlagen sind.»  (dpa)
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