In Baden-Württemberg habe es im Winter zu wenig Regen gegeben, es seien lediglich 48 Prozent des Niederschlagssolls erreicht worden, sagte ein Sprecher des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz der «Heilbronner Stimme» (Donnerstag). «Besonders der Dezember war mit nur acht Prozent des Niederschlagssolls extrem trocken.»
Eine trocken-warme Witterung wirkt sich demnach positiv auf die Entwicklung von Schädlingen und negativ auf die Abwehrkräfte von Bäumen aus. Fehlt den Bäumen Wasser, können sie nicht genug Harz produzieren. Demnach sind die Bedingungen für
Borkenkäfer und schädliche Schmetterlingsraupen derzeit günstig. Der Käferflug in unteren Lagen habe zudem außergewöhnlich früh eingesetzt.
Der Naturschutzbund Nabu verwies darauf, dass im Wald eine gute Mischung verschiedener Baumarten wichtig sei. Die für Borkenkäfer anfällige Fichte müsse gegen Buche und Tanne sowie andere stabile heimische Baumarten ausgetauscht werden, betonte Landeschef Johannes Enssle am Donnerstag.
«Dauerwaldartig bewirtschaftete Buchen- und Tannenwälder in den Mittelgebirgen oder von Eichen geprägte Wälder in wärmebegünstigten Regionen zu entwickeln, ist angesichts des Klimawandels unbedingt notwendig.»