24.10.2009 | 10:14 | Artenschutz
Umweltminister lobt ehrenamtliche Tätigkeit für den WeißstorchRöbel - Auf dem 7. "Landesstorchentag" Mecklenburg-Vorpommerns in Röbel lobte Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus heute die engagierte Arbeit der Horstbetreuer, die sich zum Teil jahrzehntelang vor Ort um den Weiß- wie auch den Schwarzstorch kümmern. |
"Ihr Einsatz war und ist in hohem Maße von Idealismus geprägt und bedarf auch weiterhin der Unterstützung und Förderung. Ich hoffe sehr, dass sich zukünftig verstärkt jüngere Menschen finden, die den "Staffelstab" übernehmen und zu gegebener Zeit die Arbeit der Älteren fortsetzen können", so Backhaus.
Der Schutz von Natur und Umwelt sei nicht nur eine staatliche Aufgabe, sondern gesamtgesellschaftliches Anliegen. Dies werde auch beim heutigen Storchentag deutlich.
In weiten Teilen Mecklenburg-Vorpommerns gehöre der Weißstorch nach wie vor zum dörflichen Lebensalltag. Der anhaltende Bestandsrückgang der letzten Jahre sei dennoch Anlass zur Sorge. So habe es in diesem Jahr nur noch knapp 800 Brutpaare in Mecklenburg-Vorpommern gegeben.
Häufige Todesursache bei Großvögeln wie dem Weißstorch ist gegenwärtig noch die Verdrahtung der Landschaft. So sterben viele Vögel an der Stromwirkung.
"Die Umrüstung besonders gefährlicher Masttypen im Umfeld der Horste und in Nahrungsgebieten sowie der Rückbau nicht mehr benötigter Leitungen ist deshalb eine wichtige Schutzmaßnahme. Dank der guten Zusammenarbeit zwischen dem Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie, den Horstbetreuern und den Energie-Unternehmen hat es dabei schon erhebliche Fortschritte gegeben", betonte der Minister.
Eine weitere Ursache für den Rückgang der Brutpaare sieht der Minister im Verlust von Nahrungsflächen. So werde es immer schwieriger, die etwa 500 bis 700 Gramm Nahrung pro Tag, die ein ausgewachsener Storch benötigt, zu finden. Zudem komme die Ernährung der Storchenjungen. Ein Jungvogel braucht für einen kurzen Zeitraum bis zu 1.600 Gramm Nahrung pro Tag, so dass der tägliche Nahrungsbedarf einer ganzen Storchenfamilie bei etwa 4.600 Gramm liegt.
"Der Erhalt der Nahrungsräume ist deshalb von entscheidender Bedeutung für die Bestandsentwicklung des Weißstorches", betont der Minister und verweist auf zahlreiche Förderprogramme, die auch dem Erhalt der Lebensgrundlage des Storches nützen.
So enthalte das ländliche Entwicklungsprogramm zahlreiche Teilmaßnahmen, die in Ihrer Wirkung geeignet sind, die Lebens- und Nahrungsbedingungen des Weißstorches nachhaltig zu verbessern, wie z.B. durch Renaturierung von Fließgewässern, der naturnahen Gestaltung von Uferbereichen sowie der Erhaltung und Entwicklung von Feuchtlebensräumen.
Auch die Wiedervernässung von Moorflächen auf einer Gesamtfläche von ca. 70.000 ha, wie sie mit der Fortschreibung des Moorschutzkonzeptes angestrebt wird, kann sich positiv auf die Lebensbedingungen des Storches auswirken. (PD)
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