Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
16.10.2021 | 13:16 | Klimaschutzfortschritte 

Umweltministerium: Projektionsbericht zum Klimaschutz veröffentlicht

Berlin - Der «Projektionsbericht 2021» zum erwarteten Klimaschutz-Fortschritt in Deutschland ist nun öffentlich einsehbar.

Klimaschutzmaßnahmen
(c) proplanta
Das teilte das Bundesumweltministerium am Freitagnachmittag mit. Bereits im August hatte das Ressort von Svenja Schulze (SPD) nach entsprechenden Medienberichten einen Entwurf zum Bericht veröffentlicht.

Dem Projektionsbericht zufolge würde Deutschland seine Klimaziele für 2030 und 2040 deutlich verfehlen. Für die gesamten Treibhausgasemissionen ergebe sich im Zeitraum 1990 bis 2030 eine Minderung um 49 Prozent, bis 2040 eine Reduktion um 67 Prozent, heißt es in dem Bericht, der seit Freitag öffentlich zugänglich ist und den die Bundesregierung an die EU-Kommission übermitteln muss. Nicht berücksichtigt in der genannten Projektion sind potenzielle CO2-Senken wie Wälder und Moore.

Alles in allem bliebe Deutschland folglich deutlich hinter dem zurück, was das erst im Mai erneuerte Klimaschutzgesetz der Bundesregierung festschreibt. Demnach müssten die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 65 Prozent sinken, bis 2040 um 88 Prozent.

Das Bundesumweltministerium weist in seiner Mitteilung zum nun veröffentlichten Bericht erneut darauf hin, dass die Analyse «nur die bis zum 31. August 2020 beschlossenen Klimaschutzmaßnahmen» berücksichtige und die Aussagekraft durch den frühen Stichtag «eingeschränkt» sei.

«Projektionen können reale dynamische Entwicklungen nicht abbilden, sondern basieren methodisch bedingt auf Rahmendaten und Annahmen», heißt es dazu weiter. Seit Ende August 2020 seien «im nationalen und internationalen Klimaschutz Beschlüsse von großer Tragweite gefasst worden, die der Bericht nicht abbilden kann».

So bleibe auch der «stark gestiegene Zertifikate-Preis im Europäischen Emissionshandel (ETS)» in der Kalkulation unberücksichtigt. Im Bericht werde noch ein Preis von 30 Euro für das Jahr 2030 angenommen, schreibt das Ministerium. Der Zertifikate-Preis liege aber jetzt schon bei 60 Euro.

Als «wichtige Treiber» für die Reduktion von Treibhausgasen benennt der Bericht unter anderem den Rückgang der Kohleverstromung, die CO2-Bepreisung durch den EU-Emissionshandel und den Ausbau erneuerbarer Energien.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Reform des Klimaschutzgesetzes - Druck auf Ampel-Koalition steigt

 Drohen Fahrverbote für den Klimaschutz?

 Weg für Biodiesel geebnet

 Wo bleibt das Klimageld?

 Große Klimaschutzlücke im Verkehr errechnet

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken