Vom 1. Januar an geltende Obergrenzen der EU für Stickoxide dürften viele Kommunen zwingen, Umweltzonen einzurichten oder die Zufahrtsbedingungen zu verschärfen, teilte der ökologisch orientierte Verkehrsclub Deutschland (VCD) am Mittwoch mit. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) erwartet, dass nach dem Beispiel der Vorreiter Hannover und Berlin auch andere Städte die Regeln ihrer Umweltzonen noch 2010 freiwillig oder wegen Gerichtsentscheidungen strenger fassen. Am Neujahrstag steigt die Zahl der innerstädtischen Umweltzonen, die für «Stinker» tabu sind, von 34 auf bundesweit 40.
Die bestehenden Zonen hätten schon in ihren ersten Stufen Wirkung gezeigt und würden weitgehend akzeptiert, sagte DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch in Berlin. Bei eigenen Stichproben sei etwa in Hannover festgestellt worden, dass 87 Prozent von 2.100 gezählten Wagen mit grüner Plakette für die besten Schadstoffklassen unterwegs waren. In der Hauptstadt seien es 83 Prozent von 2.900 Autos gewesen. In beiden Städten dürfen 2010 nur noch Wagen mit grünen Plaketten in die Zone hinein. In Berlin gibt es aber wegen Engpässen bei der Lieferung von Rußfiltern noch einen Monat Übergangszeit für Autos mit gelber Plakette. In der Hauptstadt ging die
Feinstaubbelastung nach Angaben der Senatsumweltverwaltung bislang um etwa drei Prozent zurück.
Die Umwelthilfe unterstützt eine am Mittwoch erhobene Klage, mit der in München ein Anwohner eine Ausweitung der Umweltzone auf die stark befahrene Landshuter Allee durchsetzen will. Auch in anderen Städten wie Dortmund seien Umweltzonen zu klein. Der VCD rief die Politik auf, Radfahrer, Fußgänger sowie Busse und Bahnen zu fördern. (dpa)