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12.02.2012 | 16:00 | Umverteilung von Agrargeldern 

Umweltverbände fordern Umleitung der Agrarsubventionen

Brüssel - Die Umlenkung von EU-Agrargeldern in Umweltschutzmaßnahmen könnte Arbeitsplätze schaffen. Dieser Auffassung sind mehrere EU-Umweltorganisationen, darunter der Naturschutzdachverband Birdlife International und sein deutsches Mitglied, der Naturschutzbund Deutschland (NABU).

Umverteilung von Agrargeldern
NABU kritisiert die Verteilung der Agrargelder nach dem Gießkannenprinzip. (c) proplanta
Eine von den Verbänden beim britischen Beratungsunternehmen GHK in Auftrag gegebene Studie kommt zu dem Schluss, dass jede Milliarde Euro, die ausdrücklich in Umwelt- und Naturschutz investiert wird, Beschäftigungseffekte hat und beispielsweise 6.600 Arbeitsplätze schafft, wenn sie für Agrarumweltmaßnahmen ausgegeben wird, oder 7.800 Arbeitsplätze im ökologischen Landbau.

Noch deutlich höher liegt nach den GHK-Berechnungen der Hebel in den Bereichen Energieeffizienz, erneuerbare Energien oder nachhaltiger Transport.


GAP sichert nur wenig Beschäftigung

Die Autoren der Studie weisen darauf hin, dass die Ergebnisse mit einigen Unsicherheiten behaftet seien. Gleichzeitig stellen sie fest, dass die bisherigen Beschäftigungseffekte der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nur in begrenztem Maße untersucht worden seien.

Die GHK nimmt als Ausgangspunkt eine Studie der Brüsseler Generaldirektion Landwirtschaft, in dem verschiedene Szenarien mit und ohne EU-Agrarpolitik durchgespielt werden. Danach hätte selbst die vollständige Abschaffung der GAP einen Beschäftigungsrückgang in der Landwirtschaft von lediglich 1 % bis 2 % zur Folge, heißt es. Das entsprechemaximal 6.000 Arbeitsplätzen je 1 Mrd. Euro.

Mit den Strukturfonds wiederum würden mit jeder Milliarde Euro derzeit etwa 16.800 Vollzeitplätze gesichert. Eine Verschiebung der Investitionen von der aktuellen Ausgabenstruktur hin zu grünen Sektoren würde die Arbeitsplätze verdreifachen, so die GHK. (AgE)
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