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21.05.2007 | 06:19 | Umweltschutz 

Umweltverschmutzung in China macht Krebs zur häufigsten Todesursache

Peking - Massive Umweltverschmutzung in China hat Krebs zur häufigsten Todesursache in städtischen Gebieten gemacht.

Umweltverschmutzung
(c) proplanta
Die stark zunehmenden Schadstoffe in Luft und Wasser sowie der Einsatz von Insektenvernichtungsmitteln und Zusätze in Nahrungsmitteln seien die Hauptursachen für die rasant steigenden Krebserkrankungen, ergab nach Angaben der Tageszeitung «China Daily» vom Montag eine amtliche Untersuchung in 30 Städten und 78 Landkreisen. «Viele chemische und industrielle Betriebe sind entlang der Flüsse gebaut, um ihre Abfälle einfach ins Wasser kippen zu können», kritisierte Chen Zhizhou vom Krebsinstitut der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking.


«In westlichen Ländern ist ein Effekt der Luftverschmutzung auf die Lungenkrebssterblichkeit nicht nachweisbar», sagte der Epidemiologe vom Deutschen Krebsforschungszentrum, Prof. Nikolaus Becker, auf Anfrage. Nur für die damals extrem verschmutzte osteuropäische Stadt Krakau habe eine ältere Untersuchung einen solchen Zusammenhang aufgedeckt. Einen Unterschied in der Lungenkrebs-Sterblichkeit gebe es jedoch durch das andere Rauchverhalten vor 20 bis 40 Jahren. Damals sei in den Städten viel mehr geraucht worden, was sich heute auf die Sterberate auswirke. Auch in China sei es denkbar, dass das Rauchverhalten in den Städten zusätzlich eine Rolle spiele.

Dort gibt es jedoch auch viele Gifte in der Nahrung. «Auch der übermäßige Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden verschmutzt das Grundwasser», kritisierte Zhizhou. Die Schadstoffe im Wasser gingen direkt in die Böden, die Ernte und landeten letztendlich auf den Tischen. Kritisiert wurde auch der Einsatz von Futterzusätzen durch Bauern, damit das Vieh schneller wächst. Als Hauptgrund für Lungenkrebs wurde in der Untersuchung die schlimme Luftverschmutzung genannt. Große Mengen von Formaldehyd und andere Chemikalien, die bei Renovierungen oder in der Möbelherstellung eingesetzt werden, seien weitere Ursachen für die hohen Krebsraten. (dpa)
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