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17.01.2022 | 15:28 | Stunde der Wintervögel 

Vermehrt Besuch von Waldvögeln in Gärten und Parks

Mainz - Den Eichelhäher zieht es in diesem Winter vermehrt in Gärten und Parks.

Wintervogelzählung
Wenn es im Wald nicht so viel Eicheln und Buchen gibt, schaut sich der Eichelhäher auch in Siedlungen nach Nahrung um. Bei der Aktion «Stunde der Wintervögel» wurde er deutlich häufiger gesichtet. (c) proplanta
Die Zählaktion des Naturschutzbunds (Nabu) zur «Stunde der Wintervögel» ergab für den ausgesprochenen Waldbewohner eine Zunahme der Sichtungen um bundesweit 74 Prozent, in Rheinland-Pfalz sogar um 110 Prozent, also mehr als doppelt so viel wie vor einem Jahr.

«Auffällig bei der diesjährigen Zählaktion war, dass vor allem typische Waldarten wie Eichelhäher, Buntspecht und Kernbeißer häufiger beobachtet wurden», erklärte der Nabu. «Vermutlich sind sie wegen des Wetterumschwungs und vielleicht auch aufgrund einer geringeren Menge an Baumsamen besonders häufig in die Gärten und an die Futterstellen gekommen.»

«Als reiner Waldvogel streift der Eichelhäher weit umher» sagt der rheinland-pfälzische Koordinator für das Vogelmonitoring, Christian Dietzen. Wenn es nicht so viele Eicheln und Bucheckern im Wald gebe, schaue er sich auch in Gärten und Parks nach Nahrung um.

In der Brutzeit im April werde sich der Eichelhäher wieder in den Wald zurückziehen. So gebe es anders als bei der Ringeltaube keine Hinweise, dass die Vögel vermehrt in Ortschaften brüten würden.

Mit gut 4.800 Sichtungen lag der Eichelhäher mit seinem markanten Federkleid bei der «Stunde der Wintervögel» auf dem zwölften Platz. Angeführt wird die Liste vom Haussperling mit mehr als 41.500 Meldungen (minus 9 Prozent). Danach folgen Kohlmeise (28.875) und Blaumeise (24.063), die sich beide auch deutlich erholt zeigen, mit einer Zunahme von 35 und 47 Prozent.

«Vermutlich konnten Verluste durch das in den Frühjahren 2020 und 2021 aufgetretene «Blaumeisensterben», das durch das Bakterium Suttonella ornithocola verursacht wurde, teilweise durch vermehrte Bruten ausgeglichen werden», erklärte der Nabu. Auf dem vierten Platz landete die Amsel mit 19.015 Sichtungen, einer Zunahme um elf Prozent.

An der Aktion beteiligten sich mindestens 8.438 Menschen in Rheinland-Pfalz, allerdings waren noch nicht alle Meldungen erfasst. Im vergangenen Jahr waren es 12.621 Vogelfreunde in Rheinland-Pfalz. Von jeder Vogelart wird die höchste Anzahl notiert, die während einer Stunde gleichzeitig zu sehen ist, und dann online, telefonisch oder mit der Post übermittelt.
dpa/lrs
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