«Angesichts der äußerst trockenen Situation im Frühjahr und auch der langzeitigen Prognose müssen wir damit rechnen, dass das Jahr 2019 auch wieder ein kompliziertes Jahr werden wird», sagte Innenminister Karl-Heinz Schröter (
SPD) am Freitag in Potsdam. Das Land sieht sich aber gut aufgestellt. «In diesem Jahr werden wir noch ein bisschen besser vorbereitet sein.» Im vergangenen Jahr gab es in Brandenburg 512 Waldbrände, betroffen waren 1.674 Hektar.
Am Freitag galt angesichts des trockenen Wetters in 11 von 14 Kreisen Brandenburgs sowie in den Städten Cottbus und Frankfurt (Oder) die höchste Waldbrandwarnstufe fünf, für die Kreise Oberhavel, Potsdam-Mittelmark, die Uckermark sowie die Städte Potsdam und Brandenburg/Havel die zweithöchste Warnstufe. Der Innenminister riet, den Wald möglichst zu meiden: «Ich würde dann schon appellieren, dass man - wenn es nicht nötig ist - den Wald durchaus auch meidet.» An diesem Samstag sinkt die
Waldbrandgefahr nach Einschätzung des Deutschen Wetterdienstes deutlich, weil Regen erwartet wird.
Ein Zehn-Punkte-Plan, den die Regierung nach den großen Bränden im vergangenen Jahr aufstellte, ist bisher nach Angaben von Umweltstaatssekretärin Carolin Schilde noch nicht komplett umgesetzt. Die Waldbrandzentralen sollen in Wünsdorf für den Süden und Eberswalde für den Norden konzentriert werden. Wünsdorf sei in
Betrieb, Eberswalde folge 2020, sagte Schilde. Ein neuer Waldschutzplan zur Beseitigung weißer Flecken bei Löschwasserstellen und Brandschutzwegen solle bis September vorliegen. Zusätzliche Stellen für Waldbrandvorsorge und Kontrolle sind geplant, noch nicht alle besetzt.
Das Land erstattete den Landkreisen und Gemeinden vier Fünftel der Kosten, die im vergangenen Jahr für den Einsatz von Hubschraubern und Löschpanzern gegen
Waldbrände entstanden. Von den 1,7 Millionen Euro gingen laut Minister Schröter allein fast 1,3 Millionen Euro an den Kreis Potsdam-Mittelmark - in Treuenbrietzen und Fichtenwalde gab es sehr große Brände.
Der Innenminister hielte es für sinnvoll, wenn die Bundeswehr das Land stärker unterstützen könnte bei Einsätzen - das ist aber rechtlich begrenzt zum Beispiel auf Naturkatastrophen oder besonders schwere Unglücksfälle. «Das Beste wäre es, wenn da, wenn die Kompetenz bereits vorhanden ist, nämlich bei der Bundeswehr, einfach etwas mehr vorgehalten würde, um auch für die Inlandseinsätze in Brandfällen die entsprechende Technik vorzuhalten», sagte Schröter.
Damit spielt er auch auf Hubschrauber der Bundeswehr an. Das Thema Waldbrandbekämpfung aus der
Luft will er mit seinen Länderkollegen aus den übrigen ostdeutschen Ländern im Mai besprechen.