«Wir machen alles, was menschenmöglich ist», sagte Pachauri am Freitag auf dem ersten Treffen des Gremiums, dem InterAcademy Council (IAC), in Amsterdam.
Demnach sollen sich die drei Hauptarbeitsgruppen besser aufeinander abstimmen und prüfen, ob die Ergebnisse übereinstimmen. Daten, die nicht aus Fachzeitschriften stammen, sollen als solche besser ausgewiesen und stärker überprüft werden. Sicherlich müsse der
Weltklimarat weiterhin Daten berücksichtigen, die kein wissenschaftliches Prüfverfahren (peer review) durchlaufen haben. Darunter seien Daten von Regierungen, UN-Organisationen aber auch etwa der WWF-Beitrag zum Gletscherrückgang. Darin hieß es, dass die Himalaya-Gletscher bis 2035 geschmolzen sein könnten - anstatt bis 2350. Da habe der Autor einen Fehler gemacht und der Prüfer habe ihn übersehen, bedauerte Pachauri.
Der Fehler habe das System durchbrochen und sich der Aufmerksamkeit des IPCC entzogen. «Aber das ändert nichts an dem Fakt, dass die Gletscher schmelzen.» Prof. Wolfgang Cramer vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung verwies auf die schon jetzt äußerst geringe Fehlerquote. Im zweiten Teil des jüngsten Klimareports von 1.000 Druckseiten sei nur ein wissenschaftlicher Fehler entdeckt worden. «Es braucht keine neuen Regeln, die vorhandenen müssen aber konsequent umgesetzt werden.»
Man könne jedoch noch so viel Kontrolle einführen, «wichtig bleiben jedoch die einzelnen Autoren», betonte Pachauri. Sie arbeiten freiwillig und ohne Geld an den Klimaberichten. Bereits beim vergangenen Report gab es ein ausgefeiltes Prüfsystem. Pachauri verwies auf die enorme Komplexität, die der Klimabericht inzwischen erreicht habe: Am Vierten Weltklimareport haben 1.250 Autoren und 2.500 Experten zum Prüfen der Daten mitgearbeitet.
Von 1991 bis 1995 seien rund 5.000 Fachartikel veröffentlicht worden, 2001 bis 2005 seien es schon rund 20.000 gewesen. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat den IAC mit Sitz in Amsterdam im März als Berater für den Weltklimarat eingesetzt. (dpa)