Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
20.08.2019 | 17:50 | Schwarzwild 

Weniger Wildschweine im Saarland geschossen

Saarwellingen / Gensingen - Trotz wachsender Wildschweinbestände haben die saarländischen Jäger im vergangenen Jagdjahr (bis 31. März 2019) weniger Schwarzkittel geschossen.

Wildschweinjagd
Die Jäger im Saarland haben wieder gut «Strecke» gemacht. Allerdings erlegten sie im vergangenen Jagdjahr deutlich weniger Schwarzwild als zuvor. Ein normaler «Zickzackkurs», meint die Vereinigung der Jäger. (c) proplanta
Mit gut 6.800 erlegten Wildschweinen standen rund 2.000 Stück weniger in der Statistik als im Jahr zuvor, sagte der Geschäftsführer der Vereinigung der Jäger des Saarlandes, Johannes Schorr, der Deutschen Presse-Agentur in Saarwellingen.

Dies sei aber eine Schwankung «im Rahmen des Üblichen». In den vergangenen Jahren hätten sich die Abschusszahlen beim Schwarzwild immer zwischen 5.000 bis über 8.000 bewegt. Vor dem Jahr 2000 lagen sie noch bei 2.000.

Ein Grund für den «Zickzackkurs» sei die «extrem schwierige Bejagung» der Tierart. «Vieles hängt da von Zufällen ab.» Zudem seien die Schwarzkittel gerne nachts unterwegs, wo sie schwer erkennbar seien.

Um die Jagd auf Wildschweine zu verbessern, fordern die Saar-Jäger schon länger die Freigabe von Nachtzielgeräten. Mit einer künstlichen Lichtquelle an der Zieloptik könnten die Tiere besser gesehen werden. Nach wie vor ist die Montage von Nachtzielgeräten an Waffen durch das Waffengesetz verboten. «Das ist eine Bundessache», sagte Schorr.

Eine «nach wie vor unbefriedigende Situation» gebe es laut Statistik des vergangenen Jagdjahres beim sogenannten Niederwild, zu dem auch Hasen (129), Kaninchen (31) und Fasane (51) gehörten. Die Population dieser Tierarten sei so gering geworden, weil deren Lebensraum weggefallen sei, sagte Schorr. In Projekten mit der Landwirtschaft versuche man nun unter anderem in den Kreisen Saarlouis und St. Wendel, geeignete Flächen für die Tiere wieder anzulegen.

Die Rehwild-«Strecke» lag bei gut 10.000 und damit im langjährigen Mittel. Auch konstant geblieben seien die Abschusszahlen bei den Füchsen (3.289). Die einzige Tierart, die immer mehr bejagt werde, sei der Dachs, sagte Schorr. Mit 377 erlegten Tieren sei im Saarland ein neuer Rekord aufgestellt worden. Im Jahr zuvor waren es 330 Dachse.

Es gebe immer mehr Jäger im Saarland, berichtete der Geschäftsführer weiter. Ende 2018 waren es 4.756 Jäger: Das seien gut 700 mehr als noch vor fünf Jahren. «Ich denke, dass es das steigende Interesse an der Natur und der Wunsch nach gesundem Essen ist», sagte Schorr zu möglichen Gründen.

Der Anteil der Frauen an der Jägerschaft habe sich in den vergangenen zehn Jahren von sieben auf zehn Prozent erhöht. Schorr ging davon aus, dass der Frauenanteil mittelfristig auf rund 20 Prozent ansteigen werde. «Wir sehen das in den Jungjäger-Kursen: Da liegt der Anteil der Frauen schon bei 20 Prozent», sagte er.

An diesem Samstag (24. August) geht der saarländische Jägertag der Vereinigung der Jäger im Saarland in Eppelborn über die Bühne.
dpa/lrs
zurück
Seite:12
weiter
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Bisher kein ASP-Nachweis in Sachsen-Anhalt

 Afrikanische Schweinepest zieht sich aus Sachsen zurück

 Ausgiebige Regenfälle bereiten Jägern keine Probleme

 Tilgung der Afrikanischen Schweinepest in Brandenburg schreitet voran

 Infektionen mit Virus der Tierseuche Aujeszkysche Krankheit gesunken

  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger