Konkurrenzschwache Ackerwildkräuter sind gefährdet
Mehr als ein Drittel der in Deutschland vorkommenden ca. 350 Ackerwildkraut-Arten sind im Bestand gefährdet, einige sind schon ausgestorben. Die meisten von ihnen sind auf den Acker als Lebensraum angewiesen. Ackerwildkräuter haben eine wichtige Funktion in den Agrarökosystemen, weil sie
Pollen, Nektar und Samen für verschiedenste Tierarten bereitstellen. Durch ein reichhaltiges Nahrungsangebot werden auch Nützlinge in der Ackerkultur gefördert.
Ziele des Wettbewerbs
„Ziel des Ackerwildkraut-Wettbewerbs ist es, diese seltenen Arten wieder zu entdecken und den oft unscheinbaren Arten wieder mehr Beachtung zu schenken“, erklärt Maike Fischer vom Deutschen Verband für Landschaftspflege. Sie wachsen heute vor allem noch auf mageren Ackerstandorten mit Sand- oder Kiesuntergrund.
Mit etwas Glück und bei Verzicht auf die
Ausbringung von Herbiziden kann der
Landwirt dort zwischen der Feldfrucht seltene Ackerwildkräuter wie zum Beispiel Frauenspiegel, Ackerrittersporn, Kornrade, Lämmersalat oder Acker-Wachtelweizen finden.
Anmeldung möglich, wenn Vorkommen nur vermutet wird – Projektmitarbeiter kartiert
Es gibt zwei Wettbewerbskategorien, die getrennt bewertet werden:
Ökolandbau und konventionelle Landwirtschaft. Die Veranstalter freuen sich über die Anmeldung jedes landwirtschaftlichen Betriebs in Niederbayern, der seltene Arten in seinem Acker vermutet.
Ein Mitarbeiter des Projektteams wird im Laufe des Mai und Juni alle gemeldeten Ackerflächen kartieren, und sich dazu vorab mit dem Landwirt in Verbindung setzen. „Die am Wettbewerb teilnehmenden Landwirte bekommen attraktive Preise, ihre Daten werden vertraulich behandelt, so dass sie nichts zu befürchten haben“, betont Jochen Spät vom Landschaftspflegeverband Dingolfing Landau.
Anmeldung bis 16. April erforderlich
Anmeldeformulare liegen bei den Ämtern für
Landwirtschaft und den Landschaftspflegeverbänden aus. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 16.April 2018. Eine Online-Anmeldung ist möglich unter: http://www.lfl.bayern.de/Ackerwildkraut-Wettbewerb.
Attraktive Preise
Es können maximal fünfzig Äcker bewertet werden. In beiden Kategorien gibt es folgende Preise: 1. und 2. Preis sind Gutscheine für einen Aufenthalt im Biohotel im Wert von 300 € und 200 €, 3.-5. Preis sind Gutscheine für ein „Wellnessangebot“ aus der Region und es werden weitere Sachpreise für die nächst platzierten Teilnehmer bereitgestellt. Die Prämierung der Siegeräcker findet am 26. September im Wettbewerbsgebiet statt.
Hintergrund
„Wir sind auf der Suche nach den verbliebenen Kleinoden auf den Äckern. Unser Augenmerk gilt nicht den konkurrenzstarken
Gräser und
Kräuter wie
Quecke, Ampfer oder Ackerkratzdistel. Die meisten der selteneren Ackerwildkräuter sind zarte Pflanzen, die für die Feldfrucht kaum Konkurrenz darstellen“, erläutert Dr. Franziska Mayer vom Institut für Agrarökologie der Landesanstalt für Landwirtschaft.
„Wir brauchen wieder mehr Vielfalt auf den Äckern, um das Insektensterben zu stoppen“, betonte Alois
Aigner, Kreisvorsitzender des BN in Dingolfing und selber Biobauer. „Ohne Mohn und Ehrenpreis verlieren wir z.B. auch die Mohn-Mauerbiene (eine Wildbienenart) oder die Ehrenpreis-Sandbiene und viele andere spezialisierte Schmetterlings- und Hummelarten“, ergänzt Katharina Schertler vom Biolandverband.
Der Wettbewerb wird finanziert durch die Regierung von Niederbayern aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und
Verbraucherschutz und wird gefördert vom Bayerischen Naturschutzfonds aus Mitteln der Glücks-Spirale.
Für Rückfragen:Dr. Franziska Mayer, LfL, Tel. 08161/71-5821
Maike Fischer, DVL, Tel. 0981/1800 99-17
Marion Ruppaner, Bund
Naturschutz, Tel. 0911/81878-20
Katharina Schertler,
Bioland Bayern, Tel. 0821/34680-121
Weitere Informationen: Ackerwildkraut-Wettbewerb: http://www.lfl.bayern.de/Ackerwildkraut-Wettbewerb