Auf den Bergheiden im Nordschwarzwald seien bei Untersuchungen mehr als 30 verschiedene Dungkäferarten nachgewiesen worden, teilte der Nationalpark Schwarzwald am Dienstag in Seebach mit. Im Mittel hätten 50
Käfer die Dunghaufen besiedelt, sagte Käferspezialist Jörn Buse. «Einzelne Dunghaufen enthielten sogar mehr als 800 Tiere.»
Die Käfer haben im
Ökosystem eine wichtige Rolle, wie der Experte für
Biodiversität im Nationalparkteam erläuterte: «Ohne ihre fleißige Arbeit wäre der Nährstoffkreislauf nicht geschlossen.» Die Hinterlassenschaften der Käferlarven seien Dünger für Pflanzen. Außerdem belüfteten die Käfer den Boden, wenn sie sich hindurchgraben - und brächten so auch im Dung enthaltene Pflanzensamen in den Boden.
Ein etwa 600 Kilogramm schweres Rind liefere im Laufe seines Lebens mehr als elf Tonnen Dung auf der Weidefläche, hieß es unter Berufung auf Untersuchungen aus England. Etwa 120 Kilogramm Insektenlarven nutzten den Dung.
«Grob geschätzt kann man sagen, dass jedes extensiv gehaltene Rind eine Masse an Insekten fördert, die etwa einem Fünftel der eigenen Körpermasse des Rindes entspricht», sagte Buse. Gerade
Rinderhaltung werde mit Blick auf den
Klimawandel wegen der CO2-Bilanz zunehmend negativ beurteilt. Bei
Freilandhaltung ergibt sich seinen Angaben nach ein anderes Bild: «Ihr Beitrag für den Insektenschutz wird bisher stark unterschätzt.»