Von den rund 560 in Deutschland vorkommenden Arten sind mehr als 40 Prozent in ihrem Bestand gefährdet, in Niedersachsen sogar 63 Prozent, berichtet die Projektleiterin des Netzwerkes Wildbienenschutz in Niedersachsen, Luisa Stemmler.
Die Intensivierung der
Landwirtschaft und ordentliche «Wohnzimmergärten» ohne
Wildkräuter und Rückzugsmöglichkeiten machten es besonders hoch spezialisierten Wildbienenarten immer schwerer, geeignete Lebensräume zu finden, sagte Stemmler. Mit dem Rückgang von Grünlandflächen oder naturnahen Wegrändern gehe auch die Zahl der Wildbienenarten zurück, die eng an diese Lebensräume angepasst seien.
Im Gegensatz zu Honigbienen legen Wildbienen meist nur geringe Flugdistanzen zurück und sind damit besonders von der Zerschneidung von Lebensräumen betroffen. «Die Biotopvernetzung ist also ein wichtiges Ziel des Wildbienenschutzes», sagte Stemmler.
Vor zweieinhalb Jahren wurde deshalb ein spezielles Artenschutzprojekt auf Landesebene ins Leben gerufen, um besonders gefährdete Arten zu erhalten und ihre natürlichen Lebensräume zu schützen. Auch drei Wettbewerbe wurden gestartet, unter anderem konnten sich Ortschaften um den Titel «wildbienenfreundlichste Kommune» bewerben.
Sieger wurde die Stadt Rotenburg (Wümme), Osnabrück belegte den zweiten Platz, Oldenburg landete auf Platz 3. Einen Ehrenpreis erhielten Handeloh im Kreis Harburg und Clusorth-Bramhar im Emsland.