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14.08.2010 | 19:29 | Klimawandel  

Wirtschaftskrise ließ CO2-Ausstoß kaum schrumpfen

Münster -­ Wegen der Wirtschaftskrise sind die klimaschädlichen CO2-Emissionen auf der Welt im Jahr 2009 erstmals seit 1999 gesunken.

Emissionen
(c) proplanta
Offensichtlich ist der Rückgang aber nur klein. Das geht aus neuen Hochrechnungen hervor, die das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) am Freitag in Münster veröffentlichte.

Demnach wurden im vergangenen Jahr weltweit 31,1 Milliarden Tonnen Kohlendioxid ausgestoßen, das sind 400 Millionen Tonnen oder 1,3 Prozent weniger als im Rekordjahr 2008. «Angesichts der Wirtschaftskrise fällt der globale CO2-Rückgang deutlich geringer aus als erwartet», sagte IWR-Direktor Norbert Allnoch.

China steht an erster Stelle beim CO2-Ausstoß, Deutschland auf Platz 6. Der Studie zufolge wurden Rückgänge beim Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) in Europa, den USA, Russland und Japan durch deutliche Zuwächse in den asiatischen Ländern und den Staaten im Nahen Osten nahezu aufgehoben.

«Der energiebedingte CO2-Ausstoß in China ist 2009 aufgrund des Wirtschaftswachstums mittlerweile so hoch wie der in den USA und Russland zusammengenommen», sagte Allnoch. China führt das CO2-Ranking mit 7,43 Milliarden Tonnen (2008: 6,8 Mrd.) deutlich vor den USA mit 5,95 Milliarden Tonnen (6,4 Mrd.) an.

Auf Platz 3 folgt Russland mit 1,53 Milliarden Tonnen (1,7 Mrd.) knapp vor Indien mit 1,53 Milliarden Tonnen (1,4 Mrd.) sowie Japan mit 1,23 Milliarden Tonnen (1,4 Mrd.).

Auf Platz 6 steht Deutschland. Hier sank der Wert den IWR-Zahlen zufolge deutlich: Er ging um 7 Prozent von 857 Millionen Tonnen auf 797 Millionen Tonnen zurück. Die Berechnungen des IWR stützen sich auf Zahlenmaterial des Bundeswirtschaftsministeriums und Rohdaten für fossile Energien, die der Energiekonzern BP bereitgestellt hat. Die weltweiten Emissionen waren von 1999 bis 2009 jedes Jahr gewachsen.

1990 hatte der globale Ausstoß noch 22,7 Milliarden Tonnen betragen. Die Investitionen in regenerative Energie (Strom, Wärme, Treibstoffe) wuchsen um rund vier Prozent auf 125 Milliarden Euro, besagt die Studie. Dass dieser Betrag nicht höher sei, sei hauptsächlich auf die gesunkenen Anlagenpreise zurückzuführen.

Dennoch mahnte der IWR-Direktor höhere Investitionen an. «Um den steigenden fossilen Energieverbrauch zu bremsen und die globalen CO2- Emissionen zu stabilisieren, ist unverändert eine Steigerung der weltweiten direkten Investitionen in regenerative Energieanlagen auf jährlich mindestens 500 Milliarden Euro notwendig.» Das IWR finanziert sich durch Studien zu Erneuerbaren Energien für Ministerien und Landesregierungen sowie durch Presseverteiler und andere Dienstleistungen für die Regenerative Branche. (dpa)
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