Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
25.12.2017 | 06:28 | Wegwerfprodukt Weihnachtsbaum 
Diskutiere mit... 
   1   2

Wohin mit dem überflüssig gewordenen Weihnachtsbaum?

Erfurt - Rund 1 Mio. Weihnachtsbäume werden bis Heiligabend in Thüringen verkauft sein. Von der kleinen Tischfichte bis hin zum 30-Meter-Weihnachtsbaum für den Marktplatz. Spätestens Mitte Januar steht dann bei den Weihnachtsbaumbesitzern die Frage an, wohin mit dem ehemals schmucken Stück?

Wegwerfprodukt Weihnachtsbaum
Pfiffige Nachnutzungen entlocken dem Wegwerfprodukt nicht nur ökologischen Mehrwert. In den heimischen Wald darf der Baum aber nicht mehr zurück. (c) proplanta
Da in Thüringens Gärten Baum- und Strauchschnitt nicht mehr verbrannt werden darf, sind praktische und gleichermaßen pfiffige Alternativen gesucht. ThüringenForst, einer der großen Anbieter heimischer und zertifizierter Weihnachtsbäume, gibt hierzu einige Tipps.

In vielen Kommunen werden Weihnachtsbäume gesammelt entsorgt



„Viele Gemeinden und Städte sammeln im Januar ausgediente Weihnachtsbäume, auch Feuerwehren und Pfadfinder bieten oft eine gesammelte Entsorgung an“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Wichtig: Der Baum sollte komplett von Lametta und sonstigem Weihnachtsschmuck befreit sein. Gleiches gilt für die zerteilte Entsorgung in der Biotonne oder im eigenen Garten auf dem Komposthaufen.

Eine Abgabe als Tierfutter in Tierparken ist hingegen nur Händlern und auch nur für die unverkauften und garantiert lamettafreien Bäume erlaubt. Hobbygärtner können die Äste ggf. mehrschichtig über frostempfindliche Pflanzen legen – oft genug konzentrieren sich die harten Frosttage im Freistaat auf Januar und Februar.

Weihnachtsbäume liefern grüne Energie



Wer einen Ofen hat, kann den Baum natürlich als Brennstoff verwenden. Dank der geringen Astdurchmesser ein ideales Anzündholz, was den synthetischen Kaminanzünder spart. Allerdings nicht in diesem Winter, sondern erst im nächsten. Da der Baum noch einen hohen Feuchtigkeitsgehalt hat, verlodert er mit geringem Brennwert und einer über den gesetzlichen Grenzwerten liegenden starken Rauch- und Feinstaubentwicklung. Ein Feuchtegehalt von maximal 25 % ist vorgeschrieben, diesen erreicht der Baum erst nach monatelanger Trocknung.

Mit der Energie von rund 500 Weihnachtsbäumen kann ein Thüringer Durchschnittshaushalt rechnerisch ein komplettes Jahr lang mit Strom versorgt werden. Damit können diese Weihnachtsbäume knapp 1.000 Liter Heizöl ersetzen. So leistet der ausgediente Weihnachtsbaum, ganz im Sinne der forstlichen Kaskadennutzung, sogar noch einen Beitrag als Reststoff in der bioenergetischen Bilanz des Freistaats.

Zurück in den Wald darf der Baum nicht – auch nicht als trendiger Baum mit Ballen



„Zurück in den Wald ist hingegen keine gute Idee“, so Gebhardt abschließend. Die widerrechtliche Entsorgung im Forst erfüllt den Tatbestand der Waldverunreinigung und hat ein Bußgeld zur Folge. Zudem sind derartige Waldvergehen allzu schnell der Ausgangspunkt für weitere gesetzeswidrige Hausmüllablagerungen im Wald. Und auch der trendige Weihnachtsbaum mit Ballen, für dessen spätere Auspflanzung geworben wird, gehört nicht in den Wald. Er hat als Exot in der heimischen Flora nichts verloren und sollte im Garten eingepflanzt werden.
forst.thüringen
Kommentieren Kommentare lesen ( 1 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
cource schrieb am 25.12.2017 11:17 Uhrzustimmen(17) widersprechen(10)
ist doch eine total bescheuerte tradition nur für den heilig abend sich einen baum ins wohnzimmer zu stellen der dann am nächsten tag wieder rausfliegt----typisch für die fremdgesteuerten/konditionierten/manipulierten schinder/warenzombies
  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken