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05.11.2007 | 20:54 | Klimawandel 

WWF lenkt von Leistungen der Landwirtschaft zum Klimaschutz ab

Berlin - Angesichts der regelmäßig wiederkehrenden Vergleiche der Treibhausgas­emissionen von Kühen und Autos kritisierte der Deutsche Bauernverband (DBV) die verquere Diskussion des Beitrags der Landwirtschaft im Zusammenhang mit dem Klimawandel.

Treibhausgas­emissionen von Kühen
(c) proplanta
Bleibt man bei den Tatsachen, dann hat die Landwirtschaft eine positive Bilanz im Klimaschutz. Den Emis­sionen in der Landwirtschaft in Höhe von 133 Mio. Tonnen CO2-Äquivalenten (einschließlich N-Düngerherstellung) stehen Kohlendioxid-Exporte in andere Sektoren von über 168 Mio. Tonnen gegenüber, erläuterte der DBV.

Diese positive Netto-Klimabilanz kann bei stärkerer Verwendung von Bioenergie und damit dem Ersatz von fossilen Rohstoffen noch erheblich verbessert werden, indem der zusätzliche Ausstoß von Kohlendioxid vermieden wird. Bei einem vergleichsweise geringen Anteil an der Gesamtemission von Treibhausgasen konnte die Landwirtschaft dennoch ihre Emissionen seit 1990 um insgesamt 24 Prozent senken. „Es ist allzu durchsichtig, unter dem Deckmantel des Klimawandels einen schon verwelkten Blumenstrauß an Forderungen an die Landwirtschaft auffrischen zu wollen“, kommentierte der DBV die jüngsten WWF-Forderungen nach einem Beitrag der Landwirtschaft zum Klimaschutz.
 
Der DBV kritisierte zudem den Vergleich der Emissionen der Tierhaltung in der Landwirt­schaft mit denen von Autos. Das ist ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen, der der Wahrheits­findung und Problemlösung nicht dient, erklärte der DBV. Es sei absurd, die Milchkuh im Vergleich mit Automobilen als „Klima-Killer“ darzustellen, denn der Ausstoß von Methan aufgrund der natürlichen Verdauungsprozesse der Wiederkäuer trage nur zu rund 2 Prozent zu dem Gesamt-Treibhausgaseffekt in Deutschland bei.

Mit der Forderung, angesichts der Emissionen von Milchkühen auf den Konsum von Fleisch zu verzichten, mache sich der Umweltverband völlig unglaubwürdig und verulke die Öffentlichkeit. Denn dies bedeute, auf den Verzehr von gesunder Milch zu verzichten, da Milchkühe vornehmlich der Erzeugung von Milch und Milchprodukten dienen. Tatsache sei zudem, dass nur durch die Haltung von Wiederkäuern wie Rindern, Schafen, Ziegen ein großer Teil des Grünlandes, allein in Deutschland rund 7 Millionen Hektar, überhaupt nutzbar würden. Angesichts einer steigenden weltweiten Nachfrage nach Nahrungsmitteln und einer rückläufigen landwirt­schaftlichen Nutzfläche sei es im Sinne der Nachhaltigkeit unverantwortlich, auf Grün­landstandorten unproduktiv zu wirtschaften oder gar die Tierhaltung insgesamt einzu­schränken.
 
Insgesamt hat die Landwirtschaft in Deutschland einen Anteil von unter 10 Prozent an der Emission aller Treibhausgase, gerechnet in Kohlendioxidäquivalenten. Die landwirt­schaft­lichen Emissionen etwa von Methan (CH4) und Lachgas (N2O) konnten seit 1990 um über 18 Prozent reduziert werden. Lediglich ein Anteil von 0,9 Prozent trage die Landwirtschaft an den gesamten CO2-Emissionen in Deutschland bei. (DBV)
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