Ihr Biss ist an sich harmlos, doch die bis zu vier Millimeter großen Spinnentiere können gefährliche Krankheiten auf den Menschen übertragen. In Deutschland sind das vor allem die bakterielle Lyme-Borreliose und - in bekannten Risikogebieten - die von Viren ausgelöste Hirnhautentzündung Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).
Die Lyme-Borreliose ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) die häufigste durch
Zecken übertragene Erkrankung in Europa. Etwa 5 bis 35 Prozent der Zecken sind mit Borrelien befallen. In Deutschland erkranken dem RKI zufolge etwa 0,3 bis 1,4 Prozent der Betroffenen nach einem Zeckenstich an einer Infektion mit diesen Bakterien. Experten schätzen die Zahl der nicht überall meldepflichtigen Neuerkrankungen hier zu Lande auf bis zu 60 000 im Jahr. Die
Borreliose, die sich oft durch einen ringförmigen Hof um die Stichstelle bemerkbar macht, ist im Frühstadium mit
Antibiotika gut behandelbar, eine Impfung gibt es nicht.
FSME-Viren kommen nur in bestimmten Risikogebieten vor allem im Süden Deutschlands vor. Die Risikogebiete weiten sich allerdings immer wieder aus. In diesen Regionen tragen laut RKI ein bis fünf Prozent der Zecken das FSME-Virus in sich. Das RKI hat in den vergangenen Jahren einen deutlichen Anstieg der Fälle auf zuletzt mehr als 500 im Jahr 2006 registriert. Ein Medikament gegen die Virusinfektion gibt es nicht, eine Impfung wird allen Menschen in Risikogebieten empfohlen, die durch Beruf oder Freizeit ein Zeckenstichrisiko haben.
Zecken beißen vor allem von März bis Oktober zu. Ihr bevorzugter Aufenthaltsort sind hohe Gräser und Unterholz. Nach abgeschlossener Mahlzeit sind sie bis zu drei Zentimeter groß. Blutsauger sind bei Zecken nur die Weibchen. (dpa)