Bei fast 40 Prozent des Grundwassers ist der Stickstoffgehalt nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums zu hoch, fast 18 Prozent der Flüsse, Bäche und Seen sind demnach belastet. Grund seien Rückstände von Dünger und Pflanzenschutzmitteln.
«Die Zahlen zeigen, dass ein Handlungsbedarf besteht», sagte Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken (Grüne) am Montag in Mainz. Vor allem Rheinhessen und große Teile der Eifel sind demnach betroffen.
Höfken stellte das Programm «Gewässerschonende Landwirtschaft» vor. Kernstück ist ein Beratungszentrum für Gewässerschutz beim Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) in Bad Kreuznach. Landwirte erhalten dort kostenlose Beratung, die auf Besonderheiten wie die jeweilige Bodenstruktur abgestimmt ist.
Der Präsident der
Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, Norbert Schindler, hält gewässerschonende Landwirtschaft für unabdingbar: «Wir trinken das gleiche Wasser wie alle anderen auch. Und wir Landwirte sind uns unserer Verantwortung durchaus bewusst.»
Viele Bauern hätten vor 15 Jahren solche Maßnahmen noch als Zumutung gesehen. «Viel hilft viel» sei das Motto gewesen, deshalb gebe es erhöhte Nitratvorkommen als Altlasten in den Böden.
Auch der Vorsitzende des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Nassau im Kreis Mayen-Koblenz, Rudolf Schneichel, sagte, die Bauern seien sich der Aufgabe bewusst. «Es bleibt ihnen aber auch nichts anderes übrig», sagte Schneichel. Der überhöhte Einsatz von Dünger sei zudem teuer.
Im «EU-Nitratbericht» von Oktober 2013 landete Deutschland auf dem vorletzten Platz, wie aus einer Anfrage an den rheinland-pfälzischen Landtag hervorgeht. (dpa/lrs)