(c) proplanta Wissenschaftler vom GKSS-Forschungszentrum in Geesthacht bei Hamburg und von der Universität Bern untersuchten dafür die globale Häufigkeit überdurchschnittlich warmer Jahre zwischen 1880 und 2006. Dass die 13 wärmsten Jahre in diesem Zeitraum zufällig nach 1990 stattgefunden hätten, besitze eine Wahrscheinlichkeit von nicht mehr als 1:10.000, berichtete GKSS-Klimaforscher Prof. Hans von Storch am Donnerstag. Das entspreche der Wahrscheinlichkeit, beim Glücksspiel «Kopf oder Zahl» 14 Mal hintereinander nur Kopf oder nur Zahl zu werfen.
Zwischen 1880 und 2006 lag die durchschnittliche globale Jahrestemperatur im Mittel bei 15 Grad Celsius, schreiben die Forscher in der Fachzeitschrift «Geophysical Research Letters» (Bd. 35, S. L24706). In den Jahren nach 1990 häuften sich Jahre, in denen dieser Mittelwert überschritten wurde. «Um das Klimasystem und seine Wechselwirkungen zwischen Ozean, Land Atmosphäre und menschlicher Aktivität zu verstehen und statistisch zu analysieren, reicht der Vergleich mit einem Glücksspiel jedoch nicht mehr aus», sagte der GKSS-Wissenschaftler Eduardo Zorita.
Die natürliche Abfolge von warmen und kalten Jahren funktioniere nicht nach dem einfachen Prinzip «Null oder Eins». Denn das Klimasystem reagiere relativ träge. So folgten nach einem warmen Jahr in der Regel weitere milde Jahre, da die Ozeane Wärme speichern. Diese natürliche Trägheit musste in die Berechnungen einbezogen werden.
Die Studie sei rein statistischer Natur und könne die Zunahme der warmen Jahre nicht einzelnen Faktoren zuschreiben. «Sie steht aber in vollem Einklang mit den Ergebnissen des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change), dass der verstärkte Ausstoß von Treibhausgasen zu einem Großteil für die jüngste globale Erwärmung verantwortlich ist», sagte Zorita. (dpa)
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