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15.11.2010 | 23:44 | CCS-Technologie 

Umweltschutzorganisationen: Bäume statt CO2-Endlager

Berlin - Über 22.000 Bäume wurden am Wochenende bundesweit an 134 Orten gepflanzt, um gegen die Verpressung des Treibhausgases CO2 aus Kohlekraftwerken in tiefe Gesteinsschichten zu protestieren (sog. CCS-Technologie).

Bäume statt CO2-Endlager
Zur Aktion „Bäume statt CO2-Endlager“ hatten der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die Baumpflanz-Initiative WikiWoods.org, Robin Wood, der Verein BruchKultur e.V. und Plant for the Planet aufgerufen sowie zahlreiche Bürgerinitiativen, die gegen eine CO2-Verpressung in ihren Regionen kämpfen. CO2-Endlager seien in Deutschland in Sachsen-Anhalt und Brandenburg geplant, wo auch die meisten Bäume gepflanzt wurden. Die Umweltschützer kritisieren, dass die Einlagerung mit erheblichen Risiken für Bürger verbunden sei, etwa durch ein Entweichen des Gases, wenn die Lagerstätten nicht dicht seien. 

Robert Pörschmann, Energieexperte beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): „Die große Teilnahme an den Pflanzaktionen macht deutlich, dass die CO2-Endlagerpläne von Bundesregierung und Energiekonzernen auf große Ablehnung in der Bevölkerung stoßen.“ Die Bürgerinnen und Bürger hätten erkannt, dass CCS eine Feigenblatttechnologie sei. Sie diene allein dazu, klimaschädlichen Kohlekraftwerken ein grünes Image zu geben und neue Kohlekraftwerke zu rechtfertigen.

„Die zunehmend überregionale Betroffenheit von CO2-Pipelines und –Endlagern sowie die Uneinsichtigkeit der Politik, die weiterhin auf diese rückwärtsgewandte Technologie setzt, erklärt das große Engagement bei den Pflanzungen“, sagt Rolf Ignaz, Sprecher des Vereins BruchKultur aus Ostbrandenburg, wo ein CO2-Endlager entstehen soll.

Die Pflanzaktionen seien zudem ein Symbol für die Forderung nach einer nachhaltigen Energieversorgung, die die Belastungen für Klima und Umwelt minimiere, sagte Martin Schmid, Sprecher der Baumpflanz-Initiative WikiWoods.org. „Die Vielfalt der Aktionen ist beeindruckend und reicht von Pflanzungen neuer Apfel- und Aprikosenbäumchen im eigenen Garten über eine Protestpflanzung im Wendland bis hin zu Schulhofbepflanzungen. Dabei waren außerdem Aufforstungsprojekte, Aktionen zur Schaffung naturnaher Mischwälder sowie Pflanzungen in Naturschutzgebieten.“ 

„Der Erhalt von biologisch wertvollen Wäldern und die Wiederaufforstung bleiben zentral im Kampf gegen den fortschreitenden Klimawandel. Die CCS-Technologie hingegen führt in eine energiepolitische Sackgasse. Sie hat keine gesellschaftliche Akzeptanz, ist unsicher, unwirtschaftlich und wird sich daher in Europa nicht durchsetzen“, sagte Daniel Häfner von Robin Wood. (PD)
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