Die DUH dagegen versteht sich als Organisation, die beharrlich für
Umweltschutz und Verbraucherinteressen kämpft.
Als «Schrecken der Autoindustrie» sieht sich DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch nicht. «Ich höre das gelegentlich, bin mir aber im Gegenteil sicher, mit meiner Arbeit der Autoindustrie gerade erst eine Zukunft zu ermöglichen. Solange die Industrie weiter für ihr Recht auf billige, schmutzige Diesel kämpft schaufelt sie sich ihr eigenes Grab.»
Es sind markige Worte eines Mannes, der sich seit Jahrzehnten im Umweltschutz engagiert - und vor allem nach außen wie kein zweiter für die Deutsche Umwelthilfe steht.
Knapp 100 Mitarbeiter hat die 1975 gegründete DUH an zwei Geschäftsstellen in Radolfzell am
Bodensee und in Berlin. Resch sieht die Umwelthilfe juristisch und inhaltlich «auf Augenhöhe» mit ihren Kontrahenten - aufgrund der Vielzahl an Experten und des großen Netzwerks an ehrenamtlichen Helfern und Fachleuten.
Der Jahrestat der Umwelthilfe liegt bei rund 8 Millionen Euro. Das Geld kommt zum einen von Projektzuschüssen - sie stammen etwa
EU-Kommission, von Bundes- und Landesministerien, nationalen und internationalen Stiftungen.
Daneben gibt es Förderer und Spender. Auf der Liste der Spender steht zum Beispiel der japanische Autobauer Toyota, was seit Jahren von Kritikern der DUH bemängelt wird. Resch weist das zurück: «Toyota fördert bereits seit 18 Jahren im jährlich fünfstelligen Bereich zwei Projekte: Die Dienstwagenumfrage unter Politikern, Behörden und Firmen sowie das Projekt «Umwelttaxis» zur Verbreitung sauberer Taxis mit Erdgas-, Benzin-Hybrid oder Elektroantrieb.»
Andere Unterstützer sind etwa der Bio-Lebensmittelhersteller Rapunzel
Naturkost, Gelsenwasser oder die Brauerei Krombacher - und die Deutsche Telekom. Die DUH aber hat die Kooperation mit der Telekom gekündigt - aus Angst vor Einmischung, wie das «Handelsblatt» schrieb. Die Telekom und die Umwelthilfe hatten jahrelang zusammengearbeitet, so unterstützte die Telekom den Umweltmedienpreis des Vereins. Resch selbst will zu den Einzelheiten nichts sagen.
Auf den ersten Blick überrascht es, dass die Deutsche Umwelthilfe ein kleiner Verein ist, sie hat gerade einmal 273 Vereinsmitglieder. Das aber ist so gewollt: «Wir sind keine auf große Mitgliederzahlen ausgelegte Mitgliederorganisation wie der BUND», sagt Resch. «Als Mitgliederverein mit Orts- und Basisgruppen wären nicht mehr so schnell. Wir brauchen eine hohe Schlagkraft und Professionalität.»
Professionell ist die DUH auch vor Gericht, was zahlreiche Klagen zeigen - in Sachen Diesel etwa gegen Autohersteller. Das hat ihr den Vorwurf eingebracht, sie sei ein «Abmahnverein», der Bußgelder kassiere.
Die DUH weist das energisch zurück. «Wenn staatliche Stellen sich von der Industrie ins Bockshorn jagen lassen - wir kontrollieren die Einhaltung umweltbezogener Verbraucherschutzvorschriften und scheuen uns nicht, notfalls Verstöße vor Gericht und in die Öffentlichkeit zu bringen», sagt Resch. Und legt nach: «Wir machen seit Jahren keinen Gewinn und dürfen als gemeinnütziger Verein auch keinen Gewinn machen.»