Auch in Nordrhein-Westfalen werden derzeit viele Corona-Beschränkungen gelockert. Weil in einer Fleischfabrik in Coesfeld aber viele Arbeitnehmer positiv auf das Corona-Virus getestet wurden, hat das Folgen für Betrieb, Branche und Region. (c) proplanta
Niedersachsen prüft flächendeckende Corona-Tests in Schlachthöfen
Nach der Schließung eines Fleischbetriebs in Nordrhein-Westfalen wegen zahlreicher Coronavirus-Infektionen erwägt auch das Nachbarland Niedersachsen flächendeckende Tests bei den Mitarbeitern von Schlachthöfen.
«Der Ansatz, alle Mitarbeiter in niedersächsischen Schlachthöfen (einschließlich Werksvertragsarbeitnehmer) zu testen, wird derzeit geprüft», teilte das
Agrarministerium in Hannover am Freitag auf Anfrage mit. Das weitere Vorgehen werde mit dem Gesundheitsministerium abgestimmt.
Derzeit lägen «keine Hinweise auf Corona-Erkrankungen in Schlachtbetrieben oder anderen Lebensmittelunternehmen vor, die Auswirkungen auf die Versorgungssituation oder auf die Lieferketten in Niedersachsen» haben, hieß es weiter. Für die Meldung von Infektionen und die Kontrolle der Schutzmaßnahmen seien die Gesundheitsämter der Kommunen zuständig.
«Das ist ein Thema, was wir auch im Krisenstab intensiv mit allen Beteiligten besprechen», sagte die stellvertretende Leiterin des Corona-Krisenstabs im Gesundheitsministerium, Claudia Schröder. Es seien Konzepte entwickelt worden, wie Gewerbeaufsichts- und Gesundheitsämter gemeinsam vorgehen könnten. «Und auch da gilt, dass natürlich die
Betriebe ein Interesse daran haben, gesunde Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu beschäftigen. Gleichwohl sind da auch Kontrollen geplant und die werden auch durchgeführt.»
Der Kreis Coesfeld hatte am Donnerstag bestätigt, dass bei Beschäftigten einer Fleischfabrik der Firma
Westfleisch mehr als 100 Corona-Infektionen entdeckt worden waren. Der
Betrieb wird nun vorübergehend geschlossen, wie Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (
CDU) in Düsseldorf mitteilte.