Masdar mit Sitz in Ichtershausen bei Arnstadt zieht damit nach eigenen Angaben die Konsequenzen aus der schwierigen Marktsituation mit Überangeboten und Preisverfall. Das Werk habe seit längerer Zeit Verluste eingefahren. Es sei keine Besserung in Sicht, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.
Die Produktionsstätte solle bis Jahresende geschlossen werden. Betroffen davon seien 160 Arbeitsplätze in Ichtershausen. Masdar PV war von einem Investitionsfonds aus Abu Dhabi mit großen Plänen gegründet worden.
Masdar hat nach früheren Angaben etwa 140 Millionen Euro in das Thüringer Werk investiert. Es war im Herbst 2009 mit der Produktion großflächiger Dünnschicht-Solarmodule gestartet. Pläne, mit den Erfahrungen aus Ichtershausen eine Solar-Fertigung im Emirat Abu Dhabi aufzuziehen, waren bereits vor Jahren fallengelassen worden. Es werde nach der Stilllegungsentscheidung zusammen mit den Behörden in Thüringen versucht, für die betroffenen Arbeitnehmer Beschäftigungsalternativen zu finden, teilte die Masdar GmbH mit.
Die Thüringer Aufbaubank prüft laut dem Wirtschaftsministerium des Landes, ob die ausgezahlte staatliche Förderung in Höhe von zehn Millionen Euro für den Fabrikneubau zurückgezahlt werden muss. In den vergangenen zwei Jahren hatten unter anderem Schott und Sunways ihre Solarproduktion in Jena und Arnstadt gestoppt. Bosch mit einem großen Werk in Arnstadt zog sich ebenfalls aus dem Solargeschäft zurück. Teile der Produktionsanlagen der Bosch Solar AG und 800 der zuvor 1.400 Beschäftigten hatte vor einigen Wochen die
Solarworld AG übernommen. Sie setzt damit die Solartechnik-Fertigung in Arnstadt fort. (dpa)
