Im Vergleich zum Vorjahr sank der Gewinn um 46,7 Prozent auf 113,1 Millionen Euro, wie das westfälische Familienunternehmen am Montag in Düsseldorf mitteilte. Trotz weltweit rückläufiger Märkte blieb der Umsatz zum Stichtag 30. September mit rund 3,8 Milliarden Euro konstant.
Gründe für den Gewinnrückgang seien eine Abschreibung über 50 Millionen Euro wegen einer Wertberichtigung des Werks in Russland sowie höhere Kosten durch neue Abgasnormen in Europa und den USA. «Das schlägt auf die Marge, die Kunden sind nicht bereit, dafür zu bezahlen», sagte Lothar Kriszun, Sprecher der Claas-Konzernleitung.
Durch eine Mehrheitsbeteiligung am chinesischen Landtechnikhersteller Jinyee, die Anfang 2014 abgeschlossen wurde, beschäftigt
Claas erstmals weniger als die Hälfte der Mitarbeiter in Deutschland. 54,5 Prozent der 11 407 Mitarbeiter arbeiten nun im Ausland.
Sorgen bereitet Kriszun der Markt in Osteuropa. Der Rubelverfall sowie die Verunsicherung in Wirtschaft und Politik hätten hier für eine rückläufige Entwicklung gesorgt. «Wir stehen aber zu unserem Engagement, auch wenn es in diesem Land keine 100-Prozent-Garantien gibt», sagt Kriszun. Er geht langfristig von einem mit Nordamerika vergleichbaren Potenzial aus. Bis Ende 2015 baut Claas für rund 100 Millionen Euro die Kapazitäten in Russland aus. Das Werk in Krasnodar kann dann 2.000 Mähdrescher und 1.500 Traktoren jährlich bauen. Das sind 30 Prozent der Kapazitäten am Stammwerk in Harsewinkel. (dpa)