Nach dem Rekordverlust aus dem vergangenen Jahr soll nun das Grundkapital um rund zehn Prozent erhöht werden, wie der Dax-Konzern am Donnerstag nach Börsenschluss in Essen mitteilte. Der Energieriese will etwa 200 Millionen neue Aktien ausgeben. Gemessen am Xetra-Schlusskurs könnte dies Eon etwa 1,3 Milliarden Euro einbringen.
Mit dem Erlös will Eon vor allem eine zur Jahresmitte auf das Unternehmen zukommende Zahlung an den staatliche Atomfonds finanzieren. Die neuen Aktien sollen ausschließlich an institutionelle Anleger in einem beschleunigten Platzierungsverfahren gehen.
Am Vortag hatte Eon die Anleger angesichts des höchsten Verlusts in der Firmengeschichte bereits auf eine
Kapitalerhöhung eingestimmt. Eon wolle bis zu zwei Milliarden Euro am Kapitalmarkt einsammeln, hatte es bei Vorlage der Jahreszahlen noch geheißen. Die Risikoprämie aus dem Atomkompromiss sei schmerzhaft, so Konzernchef Johannes Teyssen. Zur Jahresmitte wird Eon insgesamt 10 Milliarden Euro an den staatlichen Fonds überweisen. Dabei hat die Energiewende das Unternehmen schwer erwischt. Inklusive der Kraftwerks-Abspaltung Uniper summierte sich das Minus im vergangenen Jahr auf 16 Milliarden Euro.
Wegen des Atomkompromisses und der Belastungen aus der Uniper-Abspaltung waren die Schulden auf zuletzt 26,3 Milliarden Euro angestiegen und das Eigenkapital auf 1,3 Milliarden Euro zusammengeschmolzen. Durch Kapitalmaßnahmen und Beteiligungsverkäufe soll die Kapitaldecke wieder gestärkt werden.