Die
Betriebe bewerten die Folgen für die nordhessische Spezialität sehr unterschiedlich, wie eine
Umfrage der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag ergab.
Während einige um die traditionelle Warmfleischverarbeitung fürchten, sind andere zuversichtlich, dass sie auf entfernte Schlachthöfe ausweichen können.
Am Dienstag hatte sich der letzte potenzielle Investor des Schlachthofs Kassel zurückgezogen. Der vorläufige Insolvenzverwalter hatte danach das Aus für den
Betrieb Ende Februar angekündigt. Der
Schlachthof ist wichtig, weil das Fleisch der «Ahlen Wurscht» noch warm, also sehr schnell verarbeitet werden muss.
Diese Herstellungsart nutzt der Kasseler Metzger Dieter Rohde auch für andere Produkte. Er will dann im 60 Kilometer entfernten Schwalmstadt (Schwalm-Eder-Kreis) schlachten lassen. Rodhe hofft, dass die Transportzeit für die Produktion nicht zu lang wird. Sonst müsse man wie andere Betriebe mit Zusatzstoffen arbeiten. Das «handwerklich reine Produkt» sei in Gefahr. Daher sagt Rohde: «Die Stadt Kassel hat keinen Schlachthof mehr - das geht gar nicht.»
Andere Metzger kritisieren den Transportaufwand, glauben aber, dass eine
Schlachtung im 50 Kilometer entfernten Warburg (Nordrhein-Westfalen) eine Lösung ist. «Ich finde es schade, dass der Schlachthof schließt», erklärt Henrik Nutschan,
Betriebsleiter der Fleischerei Barthel. Er sei zuversichtlich, dass es mit Warburg funktioniere. Einige Metzgereien im Umland sind unabhängig vom Schlachthof, weil sie selbst schlachten.