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07.06.2011 | 04:55 | Agrarforschung 

Kooperation gegen Ernteverluste durch das Unkraut Striga in Afrika gestartet

Limburgerhof - Die BASF und das International Institute of Tropical Agriculture (IITA), die African Agricultural Technology Foundation (AATF) und das International Maize and Wheat Improvement Center (CIMMYT) schließen sich zusammen:

Striga
Das parasitäre Unkraut Striga (c) basf
Sie haben am 31. Mai einen auf vier Jahre angelegten Projektplan zur Reduzierung der Ernteverluste durch das parasitäre Unkraut Striga (Striga hermonthica und S. gesnerioides) auf den Mais- und Hülsenfruchtfeldern Kenias und Nigerias bekannt gegeben.

Striga verursacht Ernteausfälle im Wert von bis zu 1,2 Milliarden USD allein bei Mais und Kuhbohnen und stellt deshalb eine ernsthafte Bedrohung für das wirtschaftliche und soziale Leben in Afrika südlich der Sahara dar. Diese Ernteausfälle sind verheerend in einer Region, in der vier von fünf Einwohnern für ihren Lebensunterhalt auf die Landwirtschaft angewiesen sind. Die BASF und ihre Projektpartner erwarten, dass bis zum Ende des Projekts im Jahr 2014 mehr als 250.000 Kleinbauern ihre Ernteerträge bei Mais um bis zu 50 % auf 2,25 t/ha und bei Kuhbohnen um bis zu 100 % auf mehr als 1 t/ha) steigern können.

Die Geldmittel für die Forschungsinstitute stammen aus einem über vier Jahre laufenden Zuschuss der Stiftung von Bill & Melinda Gates an das IITA für die Evaluierung und Umsetzung vier verschiedener Methoden zur Bekämpfung des parasitären Unkrauts. Nach einer zweijährigen Evaluationsperiode,werden die effizientesten Methoden in größerem Maßstab eingeführt und weiter gefördert.

Die BASF unterstützt die Initiativen mit einer Sachspende in Form von Forschungs- und Entwicklungsressourcen und ermöglicht ferner den technischen Zugriff auf ihr Produktionssystem StrigAway®, um die Entwicklung und die Tests einer Methode zu unterstützen.

„Frühere Initiativen hatten stets Einzelmaßnahmen wie beispielsweise die manuelle Unkrautbekämpfung oder das Ausbringen herkömmlicher Herbizide zum Gegenstand“, so Dr. Alpha Kamara, Projektmanagerin und Systemagronomin IITA. „Bei dieser Initiative dagegen kommen unterschiedliche Technologien ganzheitlich zum Einsatz. Die Technologie der BASF ist eine mögliche Lösung, da sie die parasitäre Pflanze dort bekämpft, wo sie lebt und sich ausbreitet: im Erdboden. Aber der Erfolg wird auch davon abhängen, ob die richtige Infrastruktur aufgebaut und die geeigneten Ausbildungsmaßnahmen ergriffen werden.“ Bislang besteht das Problem, dass viele Landwirte und Saatguthändler in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara entweder keinen Zugang zu hochwertigem Saatgut haben oder es nicht richtig lagern können. Für Landwirte in den Industrienationen ist das im Allgemeinen eine Selbstverständlichkeit.

Wenn die Maissaat auskeimt, wird dadurch das Wachstum des Unkrauts Striga sowie der Befall der Nutzpflanze gefördert. Das ganzheitliche StrigAway-System verhindert diesen Befall. Es stützt sich auf eine natürliche Herbizidtoleranz bestimmter Maisarten, die eine Beschichtung des Saatguts mit dem Herbizid StrigAway ermöglicht. Die Herbizidschicht bekämpft das Unkraut, bevor es Schaden anrichten kann. Im Rahmen ihrer  Verantwortung für Produkte und die Umwelt wird die BASF regelmäßige Schulungen vor Ort leiten, um einen sachgemäßen Umgang und eine angemessene Qualitätskontrolle zu gewährleisten.

Das StrigAway-System berücksichtigt auch den Zwischenfruchtbau und die Fruchtfolge mit Hülsenfrüchten. Dr. Ousmane Boukar, Leiter Kuhbohnenzucht beim IITA, erläutert: „Die Fruchtfolge von Kuhbohnen und Getreide ist zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und der Nachhaltigkeit verschiedener Anbaumethoden unerlässlich. Kuhbohnen leisten einen Beitrag zur Verringerung der Armut, zur Verbesserung von Ernährung und Gesundheit und zur Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen.“

Die aus diesen Initiativen in Kenia und Nigeria gewonnenen Erkenntnisse und beispielhaften Methoden werden auf Ausbringungskonzepte für andere von Striga betroffene Länder wie etwa Tansania, Malawi und Uganda übertragen werden. Nach Auffassung von Scott Peoples, Global Marketing Manager bei BASF Crop Protection, schafft die Unterstützung durch die Bill & Melinda Gates Foundation die notwendige Aufmerksamkeit für ein Projekt, das seit sieben Jahren betrieben wird. „Wir haben hart an der technischen Weiterentwicklung des Produkts und des Projekts gearbeitet“, so Peoples, „und die Entwicklungstestergebnisse haben gezeigt, dass es möglich ist, die Ernteerträge in einigen der am schwersten betroffenen Gebiete zu verdreifachen.“

Nach Überzeugung der BASF und ihrer Partnerinstitutionen wird dieses gemeinschaftliche Engagement zur Unterstützung einer nachhaltigen und rentablen Landwirtschaft den Befall durch Striga erheblich verringern und das technische und praktische Fundament für erheblich höhere Ernteerträge in den nächsten Jahren bilden. (basf)
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