Im Wonnemonat Mai - wenn eigentlich die Biergärten öffnen und die ersten Sonnenstrahlen ins Freie locken - sank der Bierabsatz auf den niedrigsten Stand seit 1993.
Das teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mit. Demnach gingen im Mai nur 9 Millionen Hektoliter Bier über Ladentisch und Theke - umgerechnet sind das etwa 90 Millionen Bierkästen. Verglichen mit Mai 2009 war das ein Rückgang von 2,7 Prozent - was etwa 2.430 000 Bierkästen entspricht.
Den Grund sehen die Statistiker in der kühlen Witterung des Mais. Der Monat war laut Deutschem Wetterdienst (
DWD) der kälteste seit 1991. Die Durchschnittstemperatur lag im Mai um 1,7 Grad unter dem langjährigen Mittelwert, und die Maisonne war nur halb so oft zu sehen wie in durchschnittlichen Jahren.
Die im Juni begonnene Fußball-Weltmeisterschaft dürfte den Bierbrauern aber ein Plus bescheren, sagte Klaus Jürgen Hammer vom Statistischen Bundesamt. Das sportliche Großereignis beeinflusse in der Regel den «Bierausstoß» - so der Fachbegriff.
«Wir hören von den Bierbrauern auch schon, dass es bergauf geht», sagte Hammer. So sei der Juni 2006, als die Fußball-WM in Deutschland gastierte, in Sachen Bier ein Rekordmonat gewesen. «Zu heiß darf es aber auch nicht sein», gab Hammer zu bedenken. Dann werde nämlich verstärkt alkoholfreies Bier getrunken - und das tauche in der Bierstatistik nicht auf. (dpa)