«Wir haben vor einigen Jahren die Solarproduktion verloren, und jetzt bringen wir sie zurück», sagte Geschäftsführer Gunter Erfurt zur Eröffnung am Mittwoch. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (
CDU) betonte zum Neustart für einen traditionsreichen Solarstandort: «Hier sieht man einmal mehr, was möglich ist, wenn man in Technologie investiert und nicht aufgibt.» Nach dem Scheitern des ersten Versuchs vor zehn Jahren werde nun eine Renaissance der Solarindustrie in Europa angestoßen.
Das Unternehmen hat in den vergangenen acht Monaten den ehemaligen Standort des pleite gegangenen Solarherstellers Solarworld umgebaut. Nach dem Hochfahren der Produktion sollen in Freiberg vorerst rund 3.000 Hochleistungsmodule pro Tag vom Band laufen. Das entspricht einer jährlichen Produktionskapazität von 400 Megawatt - später soll sie auf rund 1 Gigawatt wachsen. Meyer Burger will zunächst Solaranlagen für Dächer von Eigenheimen, aber auch kleinere Kraftwerke bauen.
Die Zellen dafür stammen aus dem kürzlich eröffneten Werk in Thalheim in Sachsen-Anhalt, wo Meyer Burger ehemalige Bereiche der einstigen Solarfirma Sovello übernahm. An den beiden Standorten sollen anfangs rund 300 Arbeitsplätze entstehen, langfristig sind bis zu 3.500 Stellen geplant. In den Aufbau der beiden Werke investiert das Unternehmen rund 145 Millionen Euro.
Meyer Burger will mit der Produktion von Solarzellen und Solarmodulen in Ostdeutschland der Branche neuen Schwung verleihen und Europa als Standort stärken. Die Konkurrenz billiger Solarmodule aus Asien hatte vor etwa zehn Jahren für eine Krise der Branche in Deutschland gesorgt. Meyer Burger beschäftigt weltweit rund 600 Mitarbeiter.