Unter ihnen war auch der stellvertretende Premierminister und Verteidigungsminister Singapurs Teo Chee Hean und der finnische Minister für Ownership Steering Jyri Häkämies. Die Anlage war im November 2010 in Betrieb genommen worden und die Produktion in der weltweit größten Anlage für Diesel aus erneuerbaren Quellen verlief seither störungsfrei. Der Start der Anlage war vollständig termin- und budgetgerecht erfolgt. Für Neste Oil bedeutet dies einen großen Fortschritt der auf saubereren Verkehr zielenden Unternehmensstrategie. In der Anlage wird der Biodiesel NExBTL aus nachwachsenden Rohstoffen erzeugt - zurzeit der fortschrittlichste und sauberste Dieselkraftstoff am Markt.
„Vor gerade einmal zwei Jahren haben wir hier den Grundstein für unsere Biokraftstoff-Anlage gelegt. Seitdem ist auf dem damals ziemlich leeren Gelände die weltgrößte Anlage für Diesel aus nachwachsenden Rohstoffen entstanden. Als Standort hat Singapur alle unsere Erwartungen erfüllt. Es ist das drittgrößte Zentrum der Welt für die Ölraffination und nimmt eine zentrale Stelle innerhalb des Produkt- und Rohstoffflusses sowie als Logistikstandort ein. Das Talentpotenzial Singapurs ist absolut erstklassig. Die Regierung von Singapur hat eine bedeutende Rolle bei der Förderung der Investition von Neste Oil gespielt und die Singapurer Wirtschaftsentwicklungsbehörde hat Neste Oil in jeder Projektphase unterstützt”, so Matti Lievonen, Präsident & CEO von Neste Oil.
Die Anlage hat eine Produktionskapazität von 800.000 Tonnen im Jahr; die Baukosten betrugen rund 550 Millionen Euro. Eine Vielzahl erneuerbarer Rohstoffe wird hier zu NExBTL verarbeitet, unter anderem Palmöl und Nebenprodukte der Palmölerzeugung aus Indonesien und Malaysia sowie tierische Altfette aus Australien und Neuseeland. In der Anlage arbeiten ca.120 Menschen, die meisten davon stammen aus Singapur und den Nachbarländern. Für das Bauprojekt wurden fast 14 Millionen Arbeitsstunden von Mitarbeitern und Vertragspartnern aus 13 Ländern benötigt. Zeitweise waren fast 5.000 Arbeiter auf der Baustelle beschäftigt.
Vor Beginn der überirdischen Bauarbeiten mussten über 300 Kilometer Bohrpfähle in den Boden gebracht werden, um das Gelände für die schweren Gebäudestrukturen vorzubereiten. Später wurden mehr als 90 Kilometer Rohrleitungen verbaut. Vom Projektstart an gerechnet, lag die durchschnittliche Anzahl der Arbeitsunfälle pro Million Arbeitsstunden (TRIF) bei weniger als eins, womit das Projekt die weltweiten Sicherheitsstandards der Branche deutlich übertraf.
Eine Anlage ähnlicher Größe von Neste Oil befindet sich in Rotterdam im Bau und soll ab Mitte 2011 in Betrieb gehen. Das Unternehmen betreibt bereits zwei Dieselraffinerien im finnischen Porvoo, die 2007 bzw. 2009 ihre Produktion aufgenommen haben, mit einer Kapazität von insgesamt 380.000 Tonnen pro Jahr. Nach Inbetriebnahme der Rotterdammer Anlage wird Neste Oil mit seinen Anlagen zur Biodiesel-Erzeugung über eine Produktionskapazität von rund 2 Millionen Tonnen Biodiesel pro Jahr verfügen. Die wichtigsten Märkte für den NExBTL-Diesel sind Europa und Nordamerika.
ISCC-Zertifizierung für Raffinerie in Singapur
Die Raffinerie von Neste Oil in Singapur wurde Ende Januar 2011 nach dem ISCC-Standard (International Sustainability & Carbon Certification) zertifiziert. Präziser gesagt dokumentiert das Zertifikat, dass der Kraftstoff NExBTL, der in der Singapurer Raffinerie aus zertifizierten Rohstoffen wie ISCC-zertifiziertem Palmöl hergestellt wird, die strengen Nachhaltigkeitskriterien gemäß der Erneuerbaren Energien Richtlinie der EU erfüllt und geeignet ist, die Auflagen für die Beimischung von Biokraftstoffen auf dem deutschen Markt zu erfüllen. Das speziell im deutschen Markt etablierte ISCC-System wurde von der deutschen Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) zugelassen. Die Raffinerie von Neste Oil in Porvoo, Finnland, wurde bereits im November 2010 ISCC-zertifiziert.
„Auch wenn die ISCC-Zertifizierung speziell für den deutschen Markt gilt, unterstreicht sie doch das Nachhaltigkeitsengagement von Neste Oil und stellt eine unabhängige Überprüfung der
Nachhaltigkeit unserer Produktionskette und unseres Diesels NExBTL dar“, so Lievonen weiter.
Neste Oil will Anteil der Abfallstoffe bei Biodiesel-Produktion steigern
Neste Oil beabsichtigt, im Jahr 2011 den Anteil von Abfallstoffen bei der Produktion seines Dieselkraftstoffs NExBTL aus erneuerbaren Quellen zu erhöhen. Palmöl wird voraussichtlich fast die Hälfte aller Ausgangsstoffe der Biodieselproduktion 2011 ausmachen und damit weiterhin der wichtigste Einzelrohstoff sein. Ein vermehrter Einsatz von Nebenerzeugnissen der Palmölproduktion wie Palmfettsäuredestillat und von Abfallstoffen wie tierischen Fetten ist geplant. Auf Stearin, ebenfalls ein Nebenprodukt der Palmölherstellung, werden 2011 voraussichtlich über 20 % des Rohstoffeinsatzes von Neste Oil entfallen und auf Palmfettsäuredestillat 5-10 %. Tierisches Altfett wird voraussichtlich einen Anteil von weniger als 20 % der erneuerbaren Rohstoffe stellen. Der Rest wird auf andere Ausgangsstoffe wie Rapsöl entfallen.
„Wir arbeiten ständig daran, unsere Rohstoffbasis zu erweitern”, erklärt Matti Lehmus, Executive Vice President bei Neste Oil im Bereich Oil Products and Renewables. „Bei der Frage, ob ein neuer Rohstoff zur Verarbeitung geeignet ist, sind unsere Hauptkriterien die, ob er nachhaltig produziert wurde und inwieweit er als Rohstoff dazu beiträgt, Treibhausgasemissionen zu vermeiden. Die endgültige Entscheidung richtet sich dann außerdem nach seiner Versorgungssicherheit, seiner Verfügbarkeit und dem Preis.“
Neste Oil erzeugt seinen Biodiesel NExBTL in zwei Anlagen in der finnischen Raffinerie Porvoo sowie in der 2010 in Betrieb genommenen Anlage in Singapur. Die gesamte Produktionskapazität für NExBTL wird sich nach dem für Mitte 2011 geplanten Betriebsstart der vierten Anlage in Rotterdam auf ca. 2 Millionen Tonnen/Jahr belaufen.
Die Verbreiterung der Rohstoffbasis gehört für Neste Oil zu den wichtigsten Zielen seiner Unternehmensstrategie. So werden jährlich 80 % der FuE-Ausgaben in die Erforschung erneuerbarer Rohstoffe investiert. Erforscht werden dabei zum einen völlig neuartige Rohstoffe wie z. B. Mikroben, Algen oder
Biomasse auf Holzbasis, zum anderen aber auch bereits genutzte Substanzen wie Jatropha-Öl, Leindotteröl, Sojaöl, Ölabfälle aus der Fischverarbeitung und Tallöl. Ausführliche Informationen zur Rohstoffbeschaffung, dem Nachhaltigkeitsansatz und den FuE-Aktivitäten von Neste Oil können Sie dem Jahresbericht des Unternehmens entnehmen, der in der KW 10 erscheinen wird.
Als Ausgangsstoff für das NExBTL-Verfahren ist praktisch jedes Pflanzenöl oder tierisches Fett geeignet. Auf Basis der gegenwärtig eingesetzten Rohstoffe erzeugt der NExBTL-Biodiesel weniger als die Hälfte der Treibhausgasemissionen von fossilem Diesel. Mit dieser Zahl wird der gesamte Produktlebenszyklus von der Produktion bis zum Endverbrauch erfasst. Mit tierischen Fetten als Ausgangsstoffen lässt sich der mit NExBTL-Biodiesel verursachte Ausstoß von Treibhausgasen sogar um fast 80 % reduzieren. (neste oil)
