Im Zuge der zuvor angekündigten
Kapitalerhöhung seien die angebotenen gut 61 Millionen neuen Aktien für 32,55 Euro je Stück verkauft worden, teilte das Unternehmen am späten Dienstagabend mit.
Trotz lobender Worte von Analysten hat die Ausgabe der Aktien den Kurs der RWE-Papiere am Mittwoch zunächst stark belastet. Das Papier der Essener gab am Vormittag um mehr als 4 Prozent auf 32,80 Euro nach. Allerdings platzierte
RWE die neuen Aktien auf einem vergleichsweise hohen Niveau: Vom Corona-Tief bei gut 20 Euro Mitte März war der Kurs bis zum Vortag um rund 70 Prozent auf mehr als 34 Euro gestiegen.
Den Nettoerlös will RWE in den zusätzlichen, kurzfristigen
Ausbau des Geschäfts mit Alternativen Energien und die Weiterentwicklung der Produkt-Pipeline stecken. Dabei will RWE über das bisherige Ziel hinausgehen, bis Ende 2022 die installierte Leistung auf mehr als 13 Gigawatt netto zu erhöhen und rund 5 Milliarden Euro netto in Alternative Energien zu investieren.
Im Zuge des Kohleausstiegs wird RWE von Ende dieses Jahres an schrittweise seine Braunkohlekraftwerke im rheinischen Revier abschalten. Der Stromriese will nun «grün» werden. Zuletzt hatte RWE die
Übernahme des Entwicklungsgeschäfts für Onshore-Windkraft- und Solarprojekte des angeschlagenen Windradbauers Nordex angekündigt. Nordex soll dafür etwa 400 Millionen Euro erhalten.
Die Platzierung der Aktien wurde in einem beschleunigten Verfahren durchgeführt, das Bezugsrecht der Altaktionäre dabei ausgeschlossen. Die neuen Aktien werden für das Geschäftsjahr 2020 dividendenberechtigt sein. Der Handel der neuen Aktien soll voraussichtlich am 21. August aufgenommen werden.