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19.02.2023 | 18:50 | Schweizer Ernährungswirtschaft 

Schweiz will Konsum von Zucker und Salz reduzieren

Bern - Immer mehr Unternehmen der Schweizer Ernährungswirtschaft sind bereit, freiwillig den Zucker in ihren Lebensmitteln zu reduzieren.

Salzkonsum Schweiz
(c) proplanta
Seit 2018 haben sich 14 heimische Lebensmittelhersteller und Einzelhändler freiwillig dazu verpflichtet, dies bis Ende 2024 bei Joghurts und Frühstückscerealien schrittweise umzusetzen. Dazu haben sie die sogenannte „Erklärung von Mailand“ unterzeichnet. Mit der Aufnahme der neuen Lebensmittelgruppen Erfrischungsgetränke, Milchmischgetränke und Quark sind vergangene Woche zehn weitere Unternehmen dazugestoßen.

Nach Angaben des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) wollen die Unterzeichner den Zuckergehalt dieser Produkte bis Jahresende 2024 um 10 % senken. Gerade Getränke seien ein bedeutender Hebel, hob das BLV hervor. Erhebungen zeigten, dass 38 % des zugesetzten Zuckers in der Ernährung aus Getränken stammten. Eine im Jahr 2021 durchgeführte Standortbestimmung hat dem Bundesamt zufolge ergeben, dass die vereinbarten Reduktionsschritte bei Joghurt und den Cerealien bis 2024 erreicht werden.

Im Durchschnitt sei der Gehalt an zugesetztem Zucker in Joghurts seit 2018 um über 5 %, in Frühstückscerealien um 13 % verringert worden. Als Zwischenziel seien 5 % bei Joghurts und 8 % bei Cerealien vereinbart worden. Immer öfter seien aber auch Produkte ganz ohne Zuckerzusatz auf dem Markt, hob das BLV hervor. Neue Produkte wiesen oft einen Zuckergehalt auf, der deutlich unter dem Durchschnitt liege.

Laut BVL konsumiert die Schweizer Bevölkerung doppelt so viel Zucker wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, nämlich im Schnitt etwa 100 g oder rund 25 Stück Würfelzucker pro Tag. Das Bundesamt hat sich auch vorgenommen, den Salzkonsum der Schweizer Bevölkerung zu reduzieren. Mit gut 9 g Salz pro Tag und Kopf liegt der Durchschnittsverbrauch noch immer deutlich über der WHO-Empfehlung von maximal 5 g pro Tag.

Das BLV hat der Lebensmittelindustrie erste konkrete Salzreduktionsziele für Suppen und Salatsaucen vorgeschlagen. Allerdings haben die Marktführer diesen Vorstoß bis jetzt noch nicht mitgetragen. Deshalb prüft das Bundesamt nun die Möglichkeit, regulatorische Maßnahmen zur Senkung des Salzgehalts in bestimmten Produkten einzuführen.
AgE
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