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02.02.2010 | 08:01 | Pflanzendünger  

Studien zeigen: Optimale Düngung wesentlicher Erfolgsfaktor für gute Ernten

München - Während im Zuge der landwirtschaftlichen Industrialisierung Nährstoffe im Boden angereichert wurden, zeigt die Entwicklung der letzten zwanzig Jahre eine Verminderung dieser Nährstoffe auf, weil die Phosphat- und Kalidüngung stark zurückgenommen wurde.

Studien zeigen: Optimale Düngung wesentlicher Erfolgsfaktor für gute Ernten
Einschlägige Studien und Versuche zeigen allerdings, dass nur eine ausreichende Versorgung mit diesen Nährstoffen die optimale Ertragsleistung gewährleisten kann. Dies hat die Pflanzenbauberatung der BayWa bei der Auswertung verschiedener Untersuchungen festgestellt.

Danach wirken sich sowohl zu hohe, als auch zu niedrige N-Gaben sehr schnell negativ auf Ertrag und Qualität aus; Düngungseffekte bei Kalium und Phosphor dagegen seien häufig nicht sofort erkennbar. Doch der Mangel an gerade diesen Nährstoffen verursache erhebliche Beeinträchtigungen: Zwar zeigten Dauerversuche, dass bei einem Nährstoffgehalt der Böden in den Klassen D und E durchaus Einsparpotenzial für Dünger vorhanden sei, das im Sinne einer nachhaltigen Bewirtschaftung ökologisch und ökonomisch genutzt werden sollte. Jedoch wurden bei Unterversorgung oft sinkende Erträge als Folge festgestellt. Dies lässt den Schluss zu, dass zur Erhaltung des Ertragsniveaus die Düngung zum Ausgleich der Nährstoffabfuhr wesentlicher Bestandteil der vorausschauenden Planung sei.

„Der diesjährige kalte Winter trägt sein Übriges dazu bei, die Phosphor- und Kalidüngung unerlässlich zu machen“, erläutert Josef Thoma von der BayWa. Gerade zu Wachstumsbeginn sind die Böden oft noch zu kühl, um die wichtigen Nährstoffe freizusetzen, zudem sind die Wurzeln noch nicht ausreichend ausgebildet um den Nährstoffbedarf zu decken. Daher sei die ausreichende Versorgung der Pflanze bei der Frühjahrsdüngung von großer Wichtigkeit.

Bei Versorgungsengpässen schafften Düngemittel mit gut löslichen Nährstoffformen Abhilfe in der Zeit, in der die Pflanzen sie am wichtigsten benötigen. Um Mangelerscheinungen vorzubeugen, sollte gerade bei Bodentypen mit niedriger P-Versorgung die Phosphorzufuhr nicht allein über organische Dünger erfolgen. Die BayWa Pflanzenbauberatung habe zahlreiche Studien und Versuche  zu dieser Thematik zusammengefasst: Die Empfehlung laute, als leicht wasserlöslichen Dünger besonders NPK-Dünger als Startergabe zu nutzen.

Zum einen gäbe es grundsätzliche Vorteile gegenüber der Einzelnährstoffdüngung: Phosphor, Kali und Stickstoff sind abhängig von Bodentyp und –beschaffenheit aufeinander abgestimmt. Ebenso wird die Ausbringung durch hohe Nährstoffkonzentration effizienter und günstiger. Zusätzlich sind NPK-Düngemittel je nach Bedarf um die Nährstoffe Schwefel und Magnesium und bei einigen Produkten auch Spurennährstoffe ergänzt. Als Starterdüngung im Frühjahr erhöhen sie den Ertrag und Proteingehalt und verbessern auch die Stickstoffeffizienz. Das Institut für Pflanzenernährung und Umweltforschung, Hanninghof, stellte beispielsweise im fünfzehnjährigen Dauerversuch bei der Fruchtfolge CCM, Wintergetreide, Wintergetreide einen Mehrertrag von bis zu 2,1 Prozent im Gegensatz zur Herbst- oder Rotationsdüngung fest. Generell empfiehlt sich bei der Frühjahrsdüngung für alle Kulturen eine mit Schwefel angereicherte Mischung.

Zwar werden NPK-Dünger bevorzugt bei Blattfrüchten verwendet, doch Versuchsreihen zeigten auch eine deutliche Ertragssteigerung bei anderen Kulturen im Vergleich zur Versorgung mit reinem Stickstoff. Über 250 einjährige Versuche des Unternehmens Yara ergaben speziell bei Winterraps, Kartoffeln und Zuckerrüben besonders positive Reaktionen auf die NPK-Startgabe. Bei diesen Kulturen ist in der Wachstumsphase der Bedarf an Kali und Phosphor offensichtlich besonders groß.

Doch auch bei Getreide ergab die Startgabe mit NPK-Dünger Mehrerträge und Qualitätsverbesserung. Beispielsweise zeigten Versuche der BASF über mehrere Jahre bei Fruchtfolgen Raps und Getreide unabhängig von der Phosphorversorgung des Bodens eine Ertragssteigerung von bis zu 10 Prozent gegenüber einer reinen NK-Düngung. Auch konnte die Beratungsinitiative führender, europäischer Düngemittelproduzenten, incona, einen Zuwachs des Relativertrags von bis zu 20 Prozent bei kühler und feuchter Frühjahrswitterung nachweisen.

„Nicht nur im Hinblick auf kommende Generationen, müssen effektive und genau abgestimmte Lösungen gefunden werden, um die Qualität unserer Böden zu erhalten und zu verbessern“, fasst Josef Thoma zusammen.  „Mehrnährstoffdünger wie sie auch die  BayWa anbietet, sind Teil einer ebenso wirtschaftlichen wie qualitativ ausgereiften Landwirtschaft mit Zukunftsorientierung.“ (Pd)
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