25.06.2023 | 05:27 | Brauwirtschaft
Unternehmen der Brauwirtschaft stehen weiter unter hohem KostendruckBerlin - Die Brauwirtschaft leidet weiterhin unter einem massiven Kostendruck, auch wenn die Energiepreise zuletzt gesunken sind. Darauf hat der Deutsche Brauer-Bund (DBB) unter Berufung auf die Ergebnisse einer Umfrage bei 1.500 Brauereien hingewiesen. |
(c) proplanta Demnach sind die Brauunternehmen in Deutschland bei fast allen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie sonstigen Vorleistungen nach wie vor mit drastisch gestiegenen Preisen konfrontiert. So seien die Kosten für Glasflaschen seit Anfang 2022 um bis zu 140 % nach oben gegangen, für Malz sogar um bis zu 150 %, erklärte der DBB am Dienstag (20.6.) in Berlin. Neben Preissprüngen für Materialien wie Kronkorken und Etiketten machten den Betrieben auch die höheren Lohnkosten zu schaffen.
„Die Herausforderungen für die Brauwirtschaft sind immens; es gibt keinen Grund zur Entwarnung“, stellte DBB-Hauptgeschäftsführer Holger Eichele klar. Noch immer leide die Branche unter den herben Verlusten während der Corona-Krise, als Fassbier über Monate unverkäuflich gewesen sei. Die explodierenden Kosten seit Beginn der Pandemie hätten die Situation zusätzlich verschärft. Selbst wenn die Preise für einzelne Rohstoffe und Materialien ihre Höchststände verlassen hätten, bedeute dies nicht, dass der Druck auf die Betriebe sinke. Die Preise liegen laut Eichele nach wie vor weit über dem Vorkrisenniveau.
Aus Sicht der Brauwirtschaft dringend notwendige Preiserhöhungen könnten indes nur teilweise umgesetzt werden. Die Preise, zu denen die Brauereien ihr Bier in Deutschland an Handel oder Gastronomie abgeben, hätten sich den amtlichen Angaben zufolge seit April 2022 um 7,3 % erhöht, so Eichele. Die Erzeugerpreise über alle Nahrungsmittel und Getränke hinweg hätten sich zeitgleich um 12,9 % erhöht. Vor diesem Hintergrund bezeichnete der DBB-Hauptgeschäftsführer die Verlautbarungen einzelner Handelskonzerne gegenüber Lieferanten, dass die Kosten für Rohstoffe in der Lebensmittelproduktion mittlerweile stark gesunken seien, für unverständlich.
Nach Einschätzung des Verbandes wird es noch Jahre dauern, bis die Branche mit Blick auf den Kostendruck und die Konjunktur auf eine Erholung hoffen kann, zumal die geopolitischen Risiken für die Wirtschaft in letzter Zeit eher noch größer geworden seien. Zudem liege der bis April 2023 aufgelaufene Bierabsatz im Inland um 4,7 % unter der Vorjahresmenge.
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