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20.04.2023 | 14:32 | Weinmarkt 

Weinhändler Hawesko verzeichnet Einbußen beim Gewinn

Hamburg - Die Hamburger Weinhandelsgruppe Hawesko blickt nach drei starken Jahren in Folge nun skeptischer in die Zukunft.

Weinhandel
Die Weinhandelsgruppe Hawesko - bekannt vor allem durch die Ketten Jacques' Wein-Depot und Wein & Co - hat drei starke Jahre in Folge hingelegt. Inflation und allgemeine Preissteigerungen vergällen der Kundschaft nun jedoch zunehmend den Weingenuss. (c) proplanta
Nach den Pandemie-Jahren 2020 und 2021 sei auch das erste Post-Corona Jahr 2022 bei einem Umsatz von 671,5 Millionen Euro sehr gut gelaufen, sagte Vorstandschef Thorsten Hermelink am Donnerstag.

Für das laufende Jahr könne wegen eines anhaltend pessimistischen Konsumklimas und einer weiter hohe Inflation jedoch auch ein Umsatzrückgang von bis zu drei Prozent eintreten. Im besten Fall könne es aber auch ein Umsatzplus von bis zu zwei Prozent geben. Den erwarteten Gewinn vor Zinsen und Steuern bezifferte er in diesem Jahr auf 37 bis 42 Millionen Euro. Hawesko ist vor allem durch die Ketten Jacques' Wein-Depot und Wein & Co bekannt.

Im vergangenen Jahr hat Hawesko nach eigenen Angaben den zweithöchsten Umsatz der Konzerngeschichte erzielt. Insgesamt seien 671,5 Millionen Euro umgesetzt worden. Das seien 1,3 Prozent weniger als 2021, aber 35 Prozent mehr als im Vor-Corona-Jahr 2019.

Den Gewinn vor Steuern und Zinsen bezifferte Hermelink auf 39,1 Millionen Euro - nach 53,1 Millionen Euro im Jahr 2021. Unter dem Strich blieben 25,6 Millionen Euro, nach 33,6 Millionen Euro im Jahr 2021. «Wir sind komplett schuldenfrei», sagte Hermelink. Als Dividende wolle Hawesko 1,90 Euro je Aktie auszahlen.

«Unser Ziel ist es, Europas größter, innovativster und profitabelster Weinhändler im Premiumbereich zu werden», sagte Hermelink. Im vergangenen Jahr lag die Gewinnmarge bei 5,8 Prozent. Ziel seien sieben Prozent. Grund für den sinkenden Ertrag seien der rückläufige Weinkonsum zuhause nach der Pandemie bei gleichzeitig steigenden Kosten. So seien allein wegen der Inflation die Kosten um rund 30 Millionen Euro gestiegen, wobei 24 Millionen Euro auch durch eine durchschnittliche Preiserhöhung von acht bis zehn Prozent weitergegeben worden seien.

Positiv auf das laufende Geschäft wirkt sich nach Hermelinks Einschätzung die weitere Erholung in der Gastronomie und Hotellerie aus. Auch die Umsätze in den Ladengeschäften dürften weiter leicht zulegen. Da inzwischen ein kleineres Einzugsgebiet nötig sei, um einen Laden betreiben zu können, plant Hawesko die Zahl der Filialen von derzeit 330 auf rund 500 zu erhöhen. Auf der anderen Seite hielten sich die Kunden im Online-Handel jedoch vermehrt zurück oder griffen zu günstigeren Weinen.

Im Bereich der Nachhaltigkeit setzt Hawesko auf um 300 bis 400 Gramm leichtere Flaschen. Das reduziere den CO2-Ausstoß sowohl bei der Herstellung als auch beim Transport. Die Umstellung - Hawesko hat nach eigenen Angaben auf 60 bis 70 Prozent der gehandelten Flaschen Einfluss - soll innerhalb von zwei Jahren abgeschlossen sein. Hermelink sagte, Hawesko beende damit die bisherige Marketinglehre, wonach schwere Flaschen für besonders gute Weine stünden.
dpa/lno
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