Unter dem Motto „Nahrung für alle! Handel für eine sichere, vielfältige und nachhaltige Ernährung.“ werden auch dieses Jahr wieder Besucher aus der ganzen Welt erwartet. Auf insgesamt 16 Fachpodien regen Vortragsredner aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und der Zivilgesellschaft zu einem intensiven, fachlichen Austausch an. Die thematisierten Bereiche gliedern sich dabei hauptsächlich in zwei übergeordnete Fragestellungen.
Wie können genügend Nahrungsmittel produziert werden?Die Weltbevölkerung wächst rasant an und wird laut einer Schätzung der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) bis zum Jahr 2050 zehn Milliarden Menschen betragen. Diese Menschen müssen ernährt werden, was Landwirtschaftsbetriebe weltweit vor die Herausforderung stellt, ihre Produktivität weiter zu steigern und dabei gleichzeitig immer nachhaltiger zu agieren. Denn in Zeiten des Klimawandels ist es wichtig, dass jeder Bereich seinen Beitrag leistet und möglichst umwelt- sowie ressourcenschonend wirtschaftet.
Technologische Fortschritte sind schon lange Zeit der größte Treiber für Produktivitätssteigerungen in der Landwirtschaft, weshalb die voranschreitende Digitalisierung vor allem für diesen Sektor und damit für die Ernährung der Welt eine entscheidende Rolle einnimmt. So werden in Zukunft nicht nur Investitionen in neue Landtechnik-Maschinen, sondern vor allem auch in datenintensive digitale Technologie-Anwendungen einen weiteren Produktivitätszuwachs möglich machen.
Auch wenn diese Technologien immer günstiger werden, ist es vor allem durch die anhaltende Niedrigzinsphase für viele Betriebe attraktiv, diese Innovationen durch einen
Kredit zu finanzieren. Unter bestimmten Voraussetzungen können hierfür sogar spezielle Innovationskredit-Programme genutzt werden, durch welche die Zinslast sogar noch weiter gesenkt werden kann. Zum Beispiel die KfW oder länderspezifische Förderbanken bieten derartige Programme an.
Wie kann eine faire Verteilung der Nahrungsmittel zur internationalen Ernährungssicherheit beitragen? Neben der Produktion von genügend Nahrungsmitteln, muss die Weltgemeinschaft zudem für eine sichere und faire Verteilung sorgen. Vor allem die aktuellen nationalistischen Trends in Verbindung mit einem wirtschaftlichen Protektionismus führen zu Herausforderungen auf dieser Ebene, welche nur durch einen offenen Austausch auf allen Ebenen gemeistert werden kann. Am Ende muss es das Ziel sein, auch mit steigenden Bevölkerungszahlen die Sicherung der Welternährung voranzutreiben, um menschliches Elend sowie politische und wirtschaftliche Krisen zu verhindern.
Ein effizient abgestimmter, internationaler Agrarhandel kann neben einem regionalen Nahrungsausgleich jedoch noch viel mehr erreichen. So wird eine gesunde und ausgewogene Ernährung auf lange Sicht nur durch ein breites Nahrungsmittelangebot ermöglicht. Zudem rücken auch Lebensmittelverluste immer mehr in den Fokus der Politik und Wirtschaft.
Gerade im Zeichen des Bevölkerungswachstums und der Klimakrise müssen Wege gefunden werden, derartige Verluste weiter zu minimieren. Auswahl an Fachpodien, die sich beim GFFA 2020 mit diesen Herausforderungen befassen Die dargelegten Zusammenhänge und Herausforderungen werden in insgesamt 16 Fachpodien an zwei Tagen behandelt, nachfolgend eine Auswahl:
Donnerstag, 16.01.2020, 16:00 - 17:30 Uhr - Globalisierung im Wandel: Handel in Zeiten von Klimawandel, neuem Protektionismus und wirtschaftlicher Unsicherheit
- Lebensmittelabfälle neu gedacht: für integrative Lieferketten im Agrarhandel
Freitag, 17.01.2020, 09:30 - 11:00 Uhr Freitag- Erfolgreich Ernährungssicherheit in globalen Lieferketten adressieren: Der Food Security Standard Lateinamerika – Lebensmittelsicherung und Nachhaltigkeit
- Lateinamerikas Beitrag zur Lebensmittelsicherung und Wege zu mehr Nachhaltigkeit Digitale Beschleunigung der Transformation von Landwirtschaft und Ernährung Menschenwürdige Arbeit in landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten
Freitag, 17.01.2020, 09:30 - 11:00 Uhr Freitag- Voraussetzung für nachhaltige Entwicklung und Gerechtigkeit
Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, hat es sich zum Ziel gesetzt, mit dem Forum vor allem die Bedeutung des Agrarhandels in das öffentliche Bewusstsein zu rücken, um auf diese Weise aktuelle Herausforderungen konstruktiv zu diskutieren und gemeinsam Lösungsmöglichkeiten zu finden.
Alle Podien samt ausführlichen Beschreibungen sowie weiterführende Informationen zu dem GFFA 2020 finden sich auf der offiziellen
Veranstaltungs-Homepage.